HERBSTLÄRM 2018 – drei Tage im Zeichen musikalischer Vielfalt

Vom 6. bis zum 8. September 2018 organisiert der Verein KULTUR:PLATTFORM im HAUS DER MUSIK in St. Johann im Pongau wieder das Festival HERBSTLÄRM. Wobei diesmal „L.Ä.R.M“ so erklärt wird: „Liedgut. Ärgstens. Rumpeldipumpel. Mitreißend“.

Eröffnet wird das Festival am Donnerstag mit der Move on Mandy Bigger Band, einem Pongauer Bandprojekt, welches in kongenialer Art und Weise fast vergessene Diamanten aus der Musikgeschichte hebt, sie abstaubt und neu interpretiert, wobei im Wettlauf der Stile der Blues meist doch eine Nasenlänge voraus ist.

Inbrünstig besingt anschließend das Kollegium Kalksburg den Tod und andere „Cold Hard Facts of Life“. Hierbei kokettieren drei selbsternannte „Fetzenschädel“, unterstützt von singenden Sägen und Kämmen, ungeniert mit ihrem Alter und all den morbiden Gedanken und Begebenheiten, die einem so zustoßen.

Am Freitagabend startet dann das Hale Bop Quartet zu schier grenzenlosen Ausflügen in den Kosmos des Jazz. Zwar bleiben die vier Salzburger den traditionellen Hörgewohnheiten dabei grundsätzlich treu, verlassen diese Flugbahnen aber auch gerne hin und wieder für experimentelle Abenteuer.

Auch jazzig – aber nicht nur – geht es bekanntlich bei Broadlahn zu. Das reicht vom angejazzten Landler bis zur mit regionalen Tönen angereicherten Weltmusik, die mit offenen Armen und mit dem Erfahrungsschatz von über drei Jahrzehnten Bühnenpräsenz dargeboten wird. Die Vor[wellen]reiter der neuen Volksmusik arbeiteten dabei schon für Joe Zawinul am „Erdäpfee Blues“ mit, der zum Jubiläum wieder auf der aktuellen CD zu finden sein wird.

Bild Kreisky
Kreisky (c) Ingo Pertramer

Für den Abschlusstag haben sich die Veranstalter dann quasi das Motto „Wundertüte“ ausgedacht. Los geht es mit den fast schon legendär zu nennenden The Base. Dieses Trio ist bekannt für Überraschungen und dreht dabei auch gerne an mannigfaltigen musikalischen Kaleidoskopen und großkalibrigen Discokugeln. Motto: „Dort Marimbas, da Percussion, hier ein wenig Ska, lässig wie Leonard Cohen und doch im Discobeat.“

Den Höhepunkt dürfte dann jedoch der Auftritt von Kreisky darstellen. Deren aktuelles Album „Blitz“ (Wohnzimmer Records) wurde nicht nur in fast allen deutschsprachigen Medien in den höchsten Tönen gelobt, sondern stellt auch ein unvergleichliches Zeitbild dar. „Blitz“ ist die Essenz von zwölf Jahren Bandgeschichte, giftig, gemein und fies in strahlend hellen, energetischen Pop gegossen. Sozusagen grantig und elegant in einem.

Didi Neidhart

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