Hella Comet

Die Grazer Formation Hella Comet ist ein weiteres schönes Beispiel dafür, wie gut es um die österreichische Popmusikszene im Moment bestellt ist. Das im Frühjahr 2010 erschienene Debütalbum „Celebrate Your Loss“ konnte mit einer Mischung aus alternativen Rockklängen, Noise-Eskapaden und einprägsamen Melodien Kritiker wie Musikfans gleichermaßen begeistern.

„Gut Ding braucht Weile“, sagt man ja oft so schön. Ganze 15 Jahre haben sich Franz „Frente“ Gurt, Jürgen „Jure“ Hochsam, Markus „Maex“ Sworcik und Lea Sonnek für ihr Anfang 2010 erschienenes Debütalbum „Celebrate Your Loss“ Zeit genommen. Eine richtige Entscheidung, lauscht man sich einmal aufmerksam durch die Songs des Erstlingswerks. Man merkt an jedem Ton, dass Hella Comet bemüht waren, ihren ganz eigenen Stil zu finden, der sich deutlich vom hierzulande sonst Gehörten abhebt.

Von üblichen Indierock-Interpretationen ist die steirische Formation meilenweit entfernt, vielmehr verfolgt sie einen Weg, der zwar sehr gitarrenlastig daherkommt, gleichzeitig aber eine enorme Vielschichtigkeit offenbart. Will man die Musik schon interpretieren, kommt man mit der Umschreibung „Post-Rock“ in der Tradition von Bands wie Sonic Youth oder Mogwai wohl am nächsten, obwohl auch dieser Kategorisierungsversuch sich als zu kurz gegriffen erweist.

Hella Comet lassen sich, wie schon beim Entstehen ihres Debütalbums, auch in den einzelnen Songs viel Zeit. Da kann es schon einmal vorkommen, dass ein Stück an die acht Minuten dauert, was aber genau den Reiz ihrer Musik ausmacht. Frente, Jure, Maex und Lea geben sich selbst bewusst viel Raum zur eigenen Entfaltung, welchen sie auch bestens für sich zu nutzen wissen. Die Songs beginnen zumeist recht ruhig, verdichten sich aber von Sekunde zu Sekunde und finden ihren Höhepunkt in einem atmosphärisch dramatischen, hochenergetisch noisigen und abwechslungsreichen Wechselspiel zwischen großen, bombastischen Melodien und treibenden Rhythmen. Dabei reizt die vierköpfige Truppe die vorhandene Palette an klanglichen Ausdrucksmöglichkeiten bis zum Letzten aus.

Mit ihrem Debütalbum „Celebrate Your Loss“ konnten Hella Comet auf eindrucksvolle Art und Weise bewisen, welch kreatives Arbeiten im Bereich des Rock immer noch möglich ist. Die Qualität, sich längerfristig an der Spitze der heimischen Musikszene zu etablieren, hat die vierköpfige steirische Truppe also auf jeden Fall. Bleibt zu hoffen, dass man von Hella Comet auch in Zukunft noch einiges zu hören bekommen wird. (mt)

Foto Hella Komet: Matthias Piket

 

Hella Comet