Techno einmal ganz anders. Das Wiener Elektronik-Duo HARZ zeigt auf seinem Erstlingswerk „Kontinuum“ (BlankTON) auf schöne Weise, dass das tanzbare Genre immer noch neue Facetten entwickeln kann.
Nun, eines lässt sich über den Sound dieses Album definitiv sagen, in die Kategorie gewöhnlich lässt sich dieser nicht einordnen. Was von den beiden Köpfen von Harz, Bernd Ammann und Niklas Satanik, auf “Kontinuum” zum Programm gemacht wird, ist der spannende Versuch einer Annäherung an das Thema Techno. Wiewohl die musikalischen Bausteine, auf die das Duo in seinen Stücken zurückgreift, als durchaus klassisch durchgehen. Tanzbare elektronische Beats, treibende Bassläufe, Loops und schwebende Synthieflächen zeichnen eigentlich den Normalzustand des Techno. Aber dennoch, hier verhält sich einiges anders, was vor allem auf den Einsatz eines Hangs zurückzuführen ist. Es sind der Klang und die Melodien dieses Instrumentes, die den Unterschied ausmachen und die Stücke zu etwas Besonderem werden lassen.
Eine hypnotische und einnehmende Note
So zerbrechlich und verspielt im Sound hat man Techno davor vermutlich noch eher selten gehört. Bernd Ammann und Niklas Satanik, die das Album live eingespielt haben, rücken nicht das kraftvoll Energetische in den Vordergrund, sondern den musikalischen Charakter ihrer Stücke. Ihnen gelingt es auf wunderbare Weise, eine sphärische Stimmung zu erzeugen, die den/die Hörer*in mit einer hypnotischen und sehr einnehmenden Note in den Bann zieht, auch weil die beiden ihren Nummern jede Zeit geben, sich über vielschichtige Spannungsbögen zu ihrer endgültigen Form zu entwickeln.
Harz schaffen es auf „Kontinuum“ auf wirklich aufregende Weise der Monotonie des Techno Leben einzuhauchen und ihn zu einem packenden Erlebnis werden zu lassen. Ein wirklich spannendes erstes musikalisches Ausrufezeichen, eines, das auf alle Fälle Lust auf mehr macht.
Michael Ternai
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