Ein warmer, einladender und dennoch verspielter Ton des Jazz, der auf schönste Weise hin zum Kammermusikalischen erweitert ist – genau einen solchen bringt das Trio HAEZZ auf seinem gleichnamigen und auf Edition Ö1 erschienenen Debütalbum zum Erklingen.
Tobias Vedovelli, Štěpán Flagar und Martin Eberle, die drei Köpfe hinter Haezz, muss man Kennerinnen und Kennern der österreichischen Jazzszene im Grunde nicht mehr groß vorstellen. Die Bands und Projekte, an denen sie beteiligt sind und waren, tragen durchwegs prominente Namen wie etwa 5K HD, Purple is the Color oder das Leonhard Skorupa Ensemble, um nur einige zu nennen. Ebenso weiß man von den Dreien, dass sie sich in den verschiedensten musikalischen Feldern vortrefflich zu bewegen wissen, einen breiten Fundus und mit ihrer Spielweise allem irgendwie ihren eigenen Stempel aufdrücken. So gesehen, durfte man durchaus gespannt sein, was die drei Musiker gemeinsam vollführen und in welche Richtung es sie treibt.
Hört man sich durch das Album, gewinnt man schnell den Eindruck, dass Tobias Vedovelli (Bass), Štěpán Flagar (Tenorsaxofon) und Martin Eberle (Trompete) auf diesem auf eine zugänglichere Form des Jazz setzen, in der weniger das instrumentale Virtuosentum in die Auslage gestellt wird, sondern mehr die Schaffung von Atmosphäre in den Fokus gerückt ist. Natürlich fehlt es auf dem Album nicht an den Momenten des freien Spiels, an den rhythmisch komplexeren Passagen und flotten lässigen Grooves, nur bestimmen sie nicht das Geschehen, sondern sind eingebettet in ideenreich arrangierte Stücke, die im Sound kammermusikalisch schwingen, stimmungsvolle Räume eröffnen und eine einladende Wärme entwickeln.
Zusammenfassend kann man sagen, dass Haezz mit ihrem Debüt ein Album abliefern, das richtiggehend unter die Haut geht, mit jedem Ton magisch anzieht, intensiv wirkt und einfach bis zum Ende nicht mehr loslassen will. Musik, die auf schönste Weise gleichermaßen den Kopf wie auch die Seele berührt.
Michael Ternai
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Links:
Haezz
Edition Ö1