Open Music präsentiert am 28. Oktober mit der Musikerin und Sängerin Eva Jantschitsch, besser bekannt unter dem Namen Gustav, die im Moment wohl angesagteste heimische Künstlerin. Im Rahmen ihrer Tour macht sie auch einen Abstecher in die Grazer Postgarage, um dem Publikum einmal mehr ihr von allen Seiten hochgelobtes zweites Album “Verlass die Stadt” zu präsentieren.
Bereits bei ihrem außergewöhnlichen Debütalbum “Rettet die Wale” ließen sich Kritiker zu wahren Lobeshymnen hinreißen. Dass es sich in ihrem Fall um keine Eintagsfliege gehandelt hat, bewies die vielschichtige Künstlerin in diesem Jahr. Wohl über keine andere Musikerin wurde heuer so viel berichtet und geschrieben, wie über Eva Jantschitsch. Nicht nur, dass sie mit “Verlass die Stadt” ein wirklich erstklassiges und von vielen lang ersehntes Album auf den Markt brachte, sie sorgte zudem mit dem gemeinsamen Auftritt mit der Trachtenkapelle Dürnstein beim diesjährigen Donaufestival für jede Menge Aufsehen.
Vornehmlich komponiert und produziert Gustav ihre Songs am Laptop. In ihren Songs vermischt die Künstlerin teils sperrige und verspielte Beats mit wunderbaren Streicherarrangements, deren eingängige Melodien sofort im Ohr hängen bleiben. Stilistische Grenzen oder Berührungsängste kennt die Musikerin in ihrer Arbeit keine. Mit einer Selbstverständlichkeit vermengt Eva Jantschitsch experimentelle elektronische Elemente mit volkstümlicher Blasmusik oder Schlager. Dazu gesellt sich ihre unglaublich markante Stimme, die das Gesamtwerk um zusätzliche Facetten erweitert. Textlich bewegt sich Eva Jantschitsch zumeist auf kritischem Terrain, ohne dabei aber ihren tiefgründigen Humor zu verlieren.
Ohne Zweifel handelt es sich bei Eva Jantschitsch, auch wenn sie selbst vermutlich die Letzte ist, die das hören will, um eines der größten musikalischen Versprechen der heimischen alternativen Musikszene. Schon alleine aus diesem Grund sollte man die Konzerte zum Anlass nehmen, sich, wenn man nicht ohnehin schon ein Fan ist, mit ihrer Musik auseinander zu setzen.(mt)
Foto Gustav: Hans Wagner