Am 29. Februar dürfte es im Wiener WUK wieder einmal recht ordentlich zur Sache gehen. Mit Guadalajara ist eine Band zu Gast, die sich mit ihrem gerade erschienenen Album “Weapons of Mass Seduction” das Ziel gesetzt hat, gute Laune und ausgelassene Stimmung unter allen Beteiligten zu verbreiten. Wer die steirische Combo bereits einmal live miterlebt hat, der weiß, was da auf einen zukommen kann.
In ihrer Musik und Texten sehr nachdenkliche Bands gibt es inzwischen wie Sand am Meer. Dass Ernsthaftigkeit aber nicht immer Voraussetzung für gute Rockmusik sein muss, beweist dagegen die Band Guadalajara. Seit gut zehn Jahren schon bereichert die achtköpfige Truppe, deren Stil gemäß Eigendefinition als “Bläser-Rock” bezeichnet wird, die heimische Musiklandschaft. Im Laufe der Zeit ist es den Steirern gelungen, sich durch unermüdliches Touren eine nicht zu verachtende und vor allem treue Fanbasis zu erspielen. Mit einer energetisch hochgeladenen Mischung aus Ska, Punk, Rock und Swing spricht die Musik auch Leute an, die an und für sich recht wenig mit diesem Genre zu tun haben.
Das neue Album “Weapons of Mass Seduction” ist ein Paradebeispiel dafür, dass es nicht unbedingt eines großen technischen Aufwands bedarf, um mitreißende Musik zu produzieren. Schon der 2005 erschienene Vorgänger “Trampled Pathways” überraschte mit einem ungemein hohen Maß an Einfallsreichtum, ging aber noch sehr in Richtung Ska Punk. Was beim neuen Output unüberhörbar durchklingt, ist der gesteigerte Anteil an Popeinflüssen. Was aber nicht bedeutet, dass es weniger energiegeladen zur Sache geht. So vermengen sich etwa Kinderchöre, Drumloops und Synthesizer mit Karibikklängen, Bläserrocksounds und lauten Rockgitarren zu einer faszinierenden Einheit. Nahezu jeder Song auf der CD besitzt Hitpotential und setzt sich schon nach dem ersten Mal in den Gehörgängen der HörerInnen fest. Mit ausschlaggebend für den Erfolg des Achters sind auch die zumeist sehr explosiven Live-Shows, in denen es die Band versteht, all ihre Stärken voll auszuspielen. Kein Stein bleibt dabei auf dem anderen. Es bleibt dem Publikum meist nichts anderes übrig, als sich von der Energie und Leidenschaft mitreißen zu lassen und an dieser schweißtreibenden Angelegenheit teilzunehmen. Wer aber den Weg nach Wien nicht in Kauf nehmen will, hat noch am 1. März die Möglichkeit sich im Grazer p.p.c. von der Qualität der band zu überzeugen.
Michael Ternai
Fotos Guadalajara: C. Haiderer
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