Es ist der Jazz in seiner modernen und zu anderen Stilen offenen Spielart, den GROTE & KAIJU auf ihrem Album „Unshine“ (Freifeld Tonträger) zum Erklingen bringen. Warm und elegant im Sound zeigen sich die Nummern des Quartetts rund um den aus Deutschland stammenden Gitarristen MATTHIAS GROTE als eine aufregende und sehr ereignisreiche musikalische Angelegenheit.
Grote & Kaiju zeichnen sich auf ihrem Album einen sehr gediegenen und erfrischend unaufgeregten Jazzklang, der – vor allem wegen seiner fast durchgehenden Verhaltenheit – ein Viel an dichter Atmosphäre entwickelt. Darüber, dass der Bandleader und Gitarrist Matthias Grote und seine Kollegen Robert Unterköfler (Tenorsaxofon), Robin Gadermaier (E-Bass) und Valentin Duit (Schlagzeug) an ihren Instrumenten außergewöhnliche Fähigkeiten besitzen, herrscht kein Zweifel, nur lassen sie diesen Umstand in keinem Moment wirklich spürbar werden. Mehr als von den vier Protagonisten der virtuose musikalische Wettstreit zelebriert und alles Können zur Schau gestellt wird, lassen sie einen gediegen-eleganten und sehr farbenreichen Gruppenklang sprechen.
Quasi nach dem Motto „Weniger ist mehr“ besinnen sich die zwischen modernen Jazz, ein wenig Rock und Swing agierenden Grote & Kaiju auf das Wesentliche, auf die feingliedrigen und samtweichen Melodiebögen, auf dezente Wechsel und Steigerungen, auf variantenreiche und stimmungsvoll in Szene gesetzten Arrangements. Für Auflockerung und einen gewissen Bruch sorgen die vereinzelt zwischen den Nummern eingeworfenen rockigeren und dynamischeren Passagen, die das ohnehin schon sehr vielschichtige Gesamtbild um weitere Facetten erweitern und es zu einer überaus ereignisreichen Geschichte formen.
Spannender Jazz fern jeder Kopflastigkeit
Die in einen sehr warm gehaltenen Sound verpackten Stücke fließen fern jeglicher Kopflastigkeit und erschließen sich von der ersten Sekunde an. Es sind besonders jene Momente, in denen es ruhig und gefühlvoll zugeht, die einen eigenen Zauber entfalten und die Hörerinnen und Hörer dazu einladen, sich einfach nur entspannt zurückzulehnen und dem Dargebotenen zu lauschen. Matthias Grote und seine Mitmusiker zeigen sich auf ihrem Album als ein perfekt eingespieltes Team, das es wirklich exzellent versteht, viele eigene Akzente zu setzen, solche, die im Ergebnis ein wirklich ganz feines Hörerlebnis ergeben.
Mit „Unshine“ legen Grote & Kaiju ein Jazzalbum vor, das – obwohl es nicht unbedingt strikt den Regeln des Genres folgt – eigentlich ganz jazzuntypisch aus den Boxen schallt und gerade aus diesem Grund sehr spannend ist. Empfehlenswert.
Michael Ternai
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