Es gibt Bands, die aus musikalischer Sicht nicht und wieder nicht in irgendwelche Kategorien hineinpassen wollen, die sich stilistisch in einer Weise offen zeigen, wie man es nur selten zu hören bekommt und die in ihren Stücken noch dazu wahrlich meisterhaft den Spagat zwischen Eingängigkeit und Anspruch zu vollführen in der Lage sind. Eine Formation, die ohne weiteres zu dieser Gattung von Bands zu zählen ist, sind die Grooveheadz. Vor drei Jahren quasi aus dem Nichts auf der Bildfläche der heimischen Weltmusikszene erschienen, erarbeiteten sie sich binnen kürzester Zeit den Ruf, einen jeden Konzertsaal in einen kochenden Tanztempel verwandeln zu können. Mit „Haide, Haide, Hai!“(Grooveheadz Production) erscheint nun auch endlich das Erstlingswerk der hochtalentierten sechsköpfigen Wiener Combo. Präsentiert wird dieses am 6. Mai im Wiener Ost Klub.
Dass die Grooveheadz (Christiana Uikiza, Benjamin Angerer, Thomas Hechenberger, Klaus Zalud, Lubomir Gospodinov, Dominik Fuss) musikalisch einiges auf dem Kerbholz haben, weiß man ja schon seit den unzähligen mitreißenden Konzerten der vergangenen Jahre. Mit „Haide, Haide, Hai!“ liefert die Combo nun auch eindrucksvoll den Beweis, dass sie es blendend versteht ihre Ideen in hochenergetische, treibende und ungemein abwechslungsreiche Songs zu übersetzen.
Die insgesamt zehn Tracks des Albums sind ein wunderbares Beispiel dafür, dass die Kraft und Originalität der Musik oftmals vom bewusst offenen Umgang mit vermeintlich festgesetzten Konventionen herrühren. Stilistisch kennt das zu allen Seiten hin offene Sextett keinerlei Grenzen oder Berührungsängste. Mit dem selbst auferlegten Anspruch mit ihrer Musik einen neuen Weg einschlagen zu wollen, wird von den Protagonisten nahezu alles, was nur im Entferntesten tanzbar erscheint, mit einer ordentlichen Portion Spielwitz in einen Topf geworfen.
Grooveheadz – Ciganka by mica
Der musikalische Fundus, aus dem sich die Wiener Formation bedient, ist äußerst breit gefächert und reicht von Jazz und Funk über Polka, Klezmer und Break Beat bis hin zum überaus beliebten Balkan-Sound. Dazu eine Prise Rock und fertig ist ein Gesamtsound, der vielschichtiger und abwechslungsreicher wohl kaum sein kann. Für eine zusätzliche Note sorgen die in unterschiedlichen Sprachen verfassten Texte. So singt Christiana Uikiza mal Altrussisch, mal auf Serbisch, dann wieder Roma und Englisch, was im Grunde aber nur Nebensache ist, denn die musikalische Sprache der sechsköpfigen Truppe bedarf eigentlich keiner Worte.
„Haide, Haide, Hai!“ ist ein Album, welches einfach Spaß und Lust auf mehr macht, welches das Herz zum Tanzen bringt und die Seele zum Swingen. Kurz, es ist ein Stück Musik von einer hochtalentierten Truppe, von der man in Zukunft noch so einiges zu hören bekommen wird. (mt)