Grazer Jazzpianist ULI RENNERT gestorben

Wie bekannt gegeben wurde, ist der Jazzpianist, Komponist und Elektroniker ULI RENNERT vergangenen Freitag nach kurzer schwerer Erkrankung im Alter von 60 Jahren gestorben. Mit ihm verliert die österreichische Jazzszene zweifelsohne eine seiner kreativsten und vor allem auch geschätztesten Persönlichkeiten. 

Es war sein Jazz-Studium, das den 1960 in Frankfurt am Main geborene Uli Rennert Ende der 1970er Jahre nach Graz führte und ihn letztlich in der steirischen Hauptstadt seine Heimat finden ließ. Rennert, der sich nicht nur als herausragender Instrumentalist und kreativer Komponist hervortat, sondern auch als Lehrender an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz sein Wissen an die jüngere Jazzgeneration weitergab und diese in hohem Maße prägte, war als musikalischer Grenzgänger bekannt, der immer seine ganz eigenen Vorstellungen zu verwirklichen versuchte.

Uli Rennert lernte unter anderem bei so namhaften Größen Albert Mangelsdorff, George Gruntz, Harald Neuwirth, Rob Franken und Peter Herbolzheimer, er liebte das Experiment und die Auseinandersetzung mit Sounds, fand Zugang zu den unterschiedlichsten Genres und wusste in den verschiedensten Konstellationen unverkennbare musikalische Akzente zu setzen, wie etwa in den 1990er Jahren mit dem Trio X-tra [mit Heinrich von Kalnein und Lars Lindvall; Anm.] und seinem Quartett Timesquare [mit Frank Schwinn, Achim Tang und Gregor Hilbe; Anm.]. Nicht weniger aufregend gestalteten sich in den Folgejahren auch seine Veröffentlichungen mit der Jazz Bigband Graz, sowie seiner eigenen Projekte, wie zuletzt „codeRed“ (2020).

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Uli Rennert (mica-Datenbank)