Goldenes Ehrenzeichen für Herbert Lauermann

Für sein Schaffen wird der österreichische Komponist und Professor der Wiener Musikuniversität Herbert Lauermann mit dem Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich geehrt. Die feierliche Überreichung findet am 11. Dezember 2006 im Bundeskanzleramt in Wien statt.

Offenheit gegenüber kompositorischen Problemstellungen

Herbert Lauermann (*1955) gelang es, mit Orchesterwerken wie “Caccia” oder “Desert” rasch den Weg in die internationalen Konzertsäle zu finden. Zu den wesentlichen Beschäftigungsfeldern zählt seit vielen Jahren die Umsetzung von sprachlichen Prozessen in instrumentale Verläufe, etwa in den Stücken des Zyklus “Verbum”. Den einhelligen Erfolgen der Kammeroper “Das Ehepaar” (1981/86) und der Kirchenoper “Simon” (1983) schloss sich mit der Francisco-Tanzer-Vertonung “Die Befreiung” (1999/2000) eine abendfüllende Auseinandersetzung mit menschlichen Schicksalen im Nachkriegsdeutschland an.

Lauermanns Anliegen ist es, seine Gedanken mit Hilfe aller heute zur Verfügung stehenden kompositionstechnischen Möglichkeiten unmittelbar, phantasievoll und ehrlich zu formulieren. Daraus resultiert die völlige Offenheit gegenüber jeder kompositorischen Problemstellung. Die Suche nach neuen, gültigen Formlösungen ist stets ein zentrales Anliegen und steht im Dienst der sinnlich erfahrbaren, expressiven Gesamtaussage

Seit 1994 ist Lauermann, der ab 1975 bei Erich Urbanner an der Musikhochschule Komposition studierte, an der Musikuniversität selbst als Lehrer tätig. Als Komponist erhielt er zahlreiche Preise und Auszeichnungen, darunter den Publicity-Preis der Austro Mechana und den MECENAS-Preis für KAR Raum-Musik-Theater, den Preis der Stadt Wien und den Würdigungspreis des Landes Niederösterreich für Musik.
Sein Werkverzeichnis umfasst Kammermusik verschiedener Besetzungen, Chor- und Orchesterwerke.
(Musikverlag Doblinger/mica/hr).

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mica-Datenbankeintrag: Herbert Lauermann