Glatt&Verkehrt: Nifty`s, Boom Pam

Glatt&Verkehrt: Nifty`s, Boom PamZu einer außergewöhnlichen Begegnung kommt es am 27. Juli im Rahmen des Glatt&Verkehrt Festivals im Winzer Krems. So treffen mit den Nifty`s und der Band Boom Pam aus Israel zwei Vertreter des Klezmer aufeinander, die dieses Genre modern, mit viel Spielwitz und einer großen Portion selbstreflexiver Ironie präsentieren. Ziel beider Ensembles ist es, das Publikum zu Tanzen zu bringen.

Gegründet wurde die Band Nifty’s im Jahre 1999 aus einem gemeinsamen Interesse der Protagonisten an Klezmer, der Musik jüdischer Wandermusikanten. Ursprünglich aus den verschiedensten musikalischen Richtungen stammend, ist es den Mitgliedern auf eine originelle Art und Weise gelungen, ihre Einflüsse unter einen Hut zu bringen und in einen äußerst facettenreichen Sound zu übersetzen. Dabei wird der Begriff des Klezmer aber keineswegs traditionell interpretiert, sondern dient in diesem Fall, mehr als vielleicht bei anderen Ensembles, als Vehikel für die Vermengung traditioneller jüdischer Musik  mit Elementen moderner Musikströmungen wie Ska, Blues und Country. Das Ensemble nimmt den Klezmer bis in seine Einzelteile auseinander und baut ihn schließlich nach eigenen Vorstellungen um. Frei von jedem Klischee performen die Nifty`s mit solch einer Hingabe, dass der berühmte Funken sofort auf das Publikum überspringt.

 

Natürlich bedienen sich die World Music Preisträger von 2006 auch traditionellen Klängen, wie etwa denen des Namensgebers der Band, Naftule Brandwein. Dennoch gelingt es ihnen, den Stücken durch ihre fantasievollen Improvisationen neues Leben einzuhauchen. So finden sich in ihrem Repertoire ebenso lyrische Momente, wie auch reine Uptempo-Kracher wieder. Trotz aller Experimentierfreude aber bleiben die Nifty`s ihren Klezmer-Wurzeln treu.

 

Boom Pam als typische Klezmer Band zu bezeichnen, ginge ein wenig zu weit. Das 2003 gegründete Quintett benannte sich nach dem ersten Hit des in den späten 50er Jahren nach Israel emigrierten griechischen Popsänger Aris San. Doch nicht nur der Namen des Songs wurde übernommen, sondern auch das Vermächtnis des Sängers, die Gitarre mit einer “ethnischen Orientierung” zu spielen. So beinhaltet der Sound traditionell mediterrane und  balkanesisch-orientalische Klänge, die mit modernen Rockeinflüssen garniert werden. Man darf also durchaus gespannt sein, welches Ergebnis bei solch einer Konstellation, zweier recht unterschiedlicher Gruppierungen herausschauen wird. Auf jeden Fall wird es eine spannende Geschichte.(mt)

 

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