Die inzwischen vierzehnte Auflage erlebt das am 15. Juli beginnende Weltmusikfestival Glatt & Verkehrt in diesem Jahr. Einmal mehr präsentieren die Veranstalter den BesucherInnen ein enorm vielfältiges Programm, das von traditioneller Musik bis hin zu avantgardistischen Ansätzen reicht. Besonderes Augenmerk legt man dieses Jahr auf österreichische Projekte, denen im Vorfeld des Hauptprogramms besonders viel Platz eingeräumt wird.
Als 1997 Glatt & Verkehrt erstmals über die Bühne gegangen ist, haben sich die Veranstalter wohl in den kühnsten Träumen nicht ausmalen können, welche Dimensionen das Festival vierzehn Jahre später angenommen hat. Damals noch auf drei Tage angesetzt. erstreckt sich die Dauer der Veranstaltung heuer über 18 Tage und zieht mit seinem umfangreichen kulturellen Angebot tausende begeisterte Musikliebhaber aus allen Himmelrichtungen an. Damit das weiterhin so bleibt, hat man sich auch heuer alle Mühe gegeben, ein erstklassiges und vor allem vielfältiges Programm auf die Beine zu stellen. Insgesamt finden in diesem Jahr 22 Konzerte statt, so viele wie nie zuvor. Und wie schon in der Vergangenheit deckt das Festival stilistisch auch diesmal ein ungemein breites Spektrum ab.
Das vorrangige Ziel der Veranstalter ist es, den BesucherInnen die immense kulturelle Vielfalt und den Facettenreichtum des Genres Weltmusik näher zu bringen. Gleichzeitig sollen die KünstlerInnen selbst dazu animiert werden, über den eigenen Tellerrand hinauszublicken und Neues zu versuchen. Vorgaben, in welche Richtung es musikalisch zu gehen hat, gibt es daher keine. So reicht das Programm von traditionellen Ansätzen bis hin zur grenzüberschreitenden Avantgarde, von der Volkmusik bis hin zur Improvisation.
Aber nicht nur musikalisch präsentiert sich Glatt & Verkehrt auf internationaler Höhe. Auch die unterschiedlichen Veranstaltungsorte tragen zum unvergleichlichen Flair des Festivals bei. Erstmals finden zwei Konzertabende im idyllischen Schlosshof zu Spitz statt. Weitere Orte der Musik in Krems sind die Minoritenkirche (Klangraum Krems), das Weingut Zöhrer, das Stift Göttweig sowie der Winzer Krems.
Wie gewohnt präsentiert sich Glatt & Verkehrt auch heuer enorm vielfältig und an Höhepunkten nicht gerade arm. Schon der Start des Festivals bietet mit Konzerten von Netnakisum, 5/8erl in Ehr`n (15. Juli), Klezmer Reloaded & Wolfram Berger (16. Juli) und Maja Osojnik (17. Juli) echte musikalische Leckerbissen. Wie schon in den vergangenen Jahren bezieht die Musikwerkstatt auch diesmal in Stift Göttweig Quartier. Von 18. bis 24. Juli haben die BesucherInnen die Möglichkeit, in dem von Evelyn Fink-Mennel geleiteten Workshop sich mit der traditionellen Musik aus Europa in künstlerischer Form auseinanderzusetzen.
Von 28. Juli bis 1. August schließlich bevölkern Ensembles und Solisten aus 4 Kontinenten und 20 Ländern die Bühne im Innenhof der Winzer Krems. Unter anderem auf der Bühne zu sehen sind das Violoncello & Schlagzeug Duo Paolo Di Angeli/Hamid Drake, der bretonische Oud-Spieler Thierry Robin, der pakistanische Qawwali-Sänger Faiz Ali Faiz, die afrikanische Weltmusikformation Staff Benda Bilili, der nigerianischen Gitarrist und „Blue-Funk“ Interpret Keziah Jones, La Revuelta aus Kolumbien, das Hanaggi Ensemble aus China uvm.
Alles in Allem beweist das Festival einmal mehr, wie vielfältig und dehnbar der Begriff der Weltmusik heutzutage ist. Stilistische Grenzen gibt es keine, der Zugang immer ein anderer und genau das macht dieses Genre und damit auch Glatt & Verkehrt so spannend. (mt)
Fotos Glatt & Verkehrt Festival: Lukas Beck
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