Man hat sie schon „das bestgehütete Pop-Geheimnis Österreichs“ genannt und ein bisschen mysteriös haben sie sich in den letzten zwei Jahren auch verhalten: GIN GA haben nach einiger Zeit der musikalischen Abstinenz die neue Single „1ON1“ veröffentlicht.
Und diese Single – wie auch alle anderen Singles, finden Gin Ga – gehört gefeiert. Schließlich sind diese starken Songs nicht nur das erste Erkennungsmerkmal eines Albums, sondern auch oft jene Lieder, die einer breiten Masse an Personen im Ohr bleiben. „1ON1“ ist jedenfalls ein Ohrwurmkandidat.
Partyknaller gemischt mit Indie
Schon die anfänglichen technoartigen Beats ziehen die Zuhörerinnen und Zuhörer in den Song rein – und wenn dann die Stimme des Frontmannes ertönt, ist man schon ganz drin. Es ist eine Mischung aus dem schon erwähnten Beat, der ein bisschen an Partyknaller à la David Guetta erinnert, und gut gelaunter Indie-Elektronik. Und man darf natürlich auch nicht die E-Gitarre in der Mitte des Tracks vergessen, die allen anderen Elementen zumindest kurz die Schau stiehlt.
Mit der Gitarrenmelodie und der Spielart kommen kurze Assoziationen an Bilderbuch und deren Verwendung der rockigen Klänge. Doch das ist schnell vergessen, sobald der Song wieder in den anfänglichen Bahnen läuft. Gin Ga schließt mit dem Sound direkt an ältere Hits wie „Golden Boy“ und „Remember Whatever“ an, die dasselbe Gefühl von Aufbruchsstimmung und Melancholie vermitteln.
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Das Video zur Single erinnert erneut ein wenig an Bilderbuch. Einerseits wegen der fast schon monochromatischen oder zumindest zurückhaltenden Farbgestaltung mit Signalfarben, andererseits wegen der Art, wie sich die Bandmitglieder in Szene setzen. Sie springen auf einem Trampolin, wedeln mit übergroßen Pokalen und schauen fast schon lasziv in die Kamera, während sie im Fitnessstudio mit dem Handtuch winken – und das alles in Slow Motion.
Diese Art, sich selbst nicht ernst zu nehmen, sich mal nicht als ultraerotischer Machomann zu inszenieren, sondern als Mensch, der Spaß versteht, ist trendy. Diese Dynamik sieht man eben vor allem in Videos von Bilderbuch, man denke nur an „OM“, wo sich die Bandmitglieder in engen Yoga-Hosen zeigen. Es ist eine sehr lobenswerte und für die Zuschauenden auch lustige Strömung der österreichischen Musikvideo-Szene.
Anne-Marie Darok
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