„Gib mir ein Liebeslied” – Künstler:innen stellen Liebeslieder vor

Was macht ein gutes Liebeslied aus? Welche Geschichte verbindet jemand damit? Wir nehmen den Valentinstag zum Anlass, Musiker:innen, Komponist:innen und Songwriter:innen nach Empfehlungen für Liebeslieder zu fragen und welche Bedeutung die Songs für sie haben. Herausgekommen ist eine schöne Zusammenstellung von Liebesliedern around the Globe: Love is all around.

ÆNGL

 Kitchen” – SZA

After a ton of heartbreak, I found myself really connecting to “Kitchen” by SZA, I guess you could call it a love song still, even though it falls under ‘heartbreak’ but: what is love without heartbreak, learning and moving on? Her lyrics: “so hard to do the right thing”, hit different because I have been through it, trying to make decisions that were best for me and my well-being in situationships and relationships. Sometimes the sex or the vibes are so good, you end up overlooking how toxic things might be. It’s a great song sampling another all-time favorite, “Voyage to Atlantis” by the Isley Brothers. A mix of nostalgia and comfort is what makes a love song amazing. I guess if the song feels like a good cry on your favorite cuddle pillow then it’s a 10/10.

Ængl

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BEX

 „Breakup Song”  by BEX (VÖ 14.2.2025)

Mein Lieblingssong zum Valentinstag dieses Jahr ist mein eigener – allerdings eher ein Anti-Valentinstags Song. Er heißt “Breakup Song” und erscheint passenderweise am 14. Februar.

Der Song ist all den gebrochenen Herzen gewidmet, die ihren Schmerz laut herausschreien wollen. Ein wenig zum Song selbst: “Breakup Song” markiert diesen einen Moment, in dem man erkennt, dass es wirklich vorbei ist – und gleichzeitig realisiert, dass das Leben trotzdem weitergeht. Es ist ein Lied für genau diese Phase: Wenn man die Musik laut aufdreht, mitsingt und vielleicht sogar mit Tränen in den Augen schreit. Denn selbst wenn es wehtut, ist es doch etwas Schönes, geliebt zu haben und zu lieben.

Bex

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Margareta Ferek-Petric

 „(Are you) the one that I’ve been waiting for” – Nick Cave & the Bad Seeds

Ein gutes Liebeslied befriedigt immer in gewissen Maßen emotionelle Klischees. Es sollte am besten in genau richtigem Timing und Setting gespielt werden und ganz kraftvoll in tiefen Ebenen berühren, verletzlich und kathartisch wirken, in irgendeiner Weise das Drama der Realität und Gefühle glorifizieren.

Der große Poet Nick Cave (für den ich ganz gemischte Gefühle pflege) hat einen ganz besonderen Moment in meinem Leben geformt. Schon einige Jahre her, in der Magie des Anfangs einer Beziehung, lag ich ganz entspannt auf der Couch, angelehnt an einen feinen, coolen, sexy Typen, der meinen Kopf leicht gestreichelt hat und sein Idol vorgespielt hat. Dieser Song ist drangekommen und wir haben uns beide ohne Worte in die Augen angeschaut und gewusst wir sind „the ones that we´ve been waiting for“. Obwohl ich nie heiraten wollte, paar Monate später, an einem Freitag den 13., waren wir im Standesamt. Zu dem Song tanzen wir noch immer gerne in unserem Wohnzimmer.

Das ist aber nur ein Moment, ein homöopathisches Stückchen Zeit, das hier ganz stark mit nur einem Song für immer verbunden ist.

Margareta Ferek-Petric

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Gatafiera 

„Nobody Will Mind“ – AYGYUL

The song we chose is “Nobody Will Mind” by AYGYUL. It was important to us, to choose someone from our (still small) community of LGBTQIA+ and FLINTA* artists in Vienna. We listened to a bunch of our favourites – ÆNGL, Chovo, Brazey, Sakura, Skofi, Lino Camilo and many more… and came to the conclusion that “Nobody Will Mind” captures this certain moment of queer love, that is unfortunately still something many of us can only hope to get someday – carefree love. AYGYUL also shares her love to her partner and lyricist, Pati Avish, openly on stages when she performs which inspires so many people. In her shows she shares that being a queer artist from Russia has put her in dangerous situations. Being openly queer is a human right dressed up as a privilege that only few get to experience. This song feels like that first exhale of relief, when you feel safe to hold your partner’s hand. It is hopeful, empowering and strong – which is what our community inspires, represents and needs; especially in this political landscape. 

P.S.: Valentine’s day is a capitalistic concept and has very real identity building effects on the human brain 🙂

GATAFIERA

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Kenji Herbert

„Boku WaChotto” covered by Mac DeMarco & HaruomiHosono

Einer meiner Lieblings Songwriter trifft auf einen meiner Helden aus der japanischen Popgeschichte. Ein Lied, das grob übersetzt mit “Wollen wir uns in die Sonne setzen, einen Tee trinken und etwas plaudern?” beginnt und “Jetzt werde ich ein bisschen still sein,” endet, ist als Liebeslied wohl eine etwas ungewöhnliche Wahl. Aber es ist genau dieser bescheidene Text, der diesen Song für mich ausmacht. Der sanfte Gesang, begleitet von einer leicht verstimmten Gitarre… Ein sehr gelungenes Cover, wobei ich das Original aus den 70ern ebenfalls wärmstens empfehlen kann.

Kenji Herbert

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Peter Jakober

„Nothing compares to you“ – Sinead O’ Connor

10004 mal (oder mehr) im Radio und sonst wo gespielt, man konnte es nicht mehr hören. Und trotzdem, eigentlich ein Liebeslied nach der Liebe, oder am Ende der Liebe. Und so stark, so schwach, so voller Verzweiflung, so voller Kraft, so vieles. Irgendwie so vieles was wahrscheinlich Liebe ausmachen kann. Und dann diese Frau, die sich der Vorstellung von der stereotypen sexy Frau im Pop entzogen hat. Die mich dadurch in Ihrer starken Überzeugung geprägt hat. Auch das eine Liebe, die zur Musik und zu sich selbst. Und nach vielen Jahren zum traurigen Tod von O´Connor wieder gehört und wieder so stark berührt. Einfach super.

Peter Jakober

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Mwita Mataro 

„313” – Suluka

„All I feel is love and care“ aus dem Song “313” von Suluka. So wie ich die Lyrics interpretiere, ist die Liebesbeziehung zu der Person bereits vorbei und trotzdem hat Suluka ein Liebeslied über diese Person geschrieben. Liebeslieder müssen meiner Meinung ja nicht unbedingt vom Verliebtsein handeln, sondern können ja –  wie in dem Song – das Thema Liebe verarbeiten. Ich kann mich 100 % mit dem Text identifizieren, wo Suluka der Person auch dankt, dass er durch sie so viele schöne Momente erleben durfte. Musikalisch ist es Suluka so schön gelungen die positiven Gefühle, die man über einer Person hat, zu vertonen.

Mwita Mataro

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Anja Om 

„Calico Sky“ – Paul McCartney

Eines der wenigen Liebeslieder welches mir ad hoc einfällt und mich tatsächlich zu Tränen gerührt hat ist „Calico Sky“ von Paul McCartney. Als ich den Chorus „I will hold you for as long as you like, I’ll hold you for the rest of my life“ das erste Mal gehört habe (tatsächlich lag ich da gerade in den mir vertrautesten Armen), wusste ich, dass eine innige Umarmung für mich ein Zeichen dafür ist, geliebt zu werden. Egal in welcher Art von Beziehung ich zu einer Person stehe. Eine Umarmung erlaubt es mir, mich fallen zu lassen und anderen Halt zu geben. „Calico Sky“ vermittelt mit dieses Gefühl von Wärme und Geborgenheit in einer so ehrlichen, rohen und fragilen Art und Weise. Ich bin weder eine großartig romantische Person, noch habe ich jemals den Valentinstag gefeiert. Jedoch feiere ich all’ die wunderbaren Menschen in meinem Leben und das so oft es geht. Am liebsten mit einer Umarmung, einem selbstgekochten Essen oder Musik mit der ich diese Menschen verbinde.

Anja Om

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OSKA 

„If Not for You“ – George Harrison

Eines meiner liebsten Liebeslieder ist „If Not for You“ von George Harrison. Das Lied ist fast wie eine Liste von Dingen, die der Protagonist ohne die Liebe seines Lebens nicht hätte – ein klarer, geradezu unschuldiger Ausdruck von Zuneigung. „If not for you, I couldn‘t even find the door“.

Was ich an diesem Song besonders mag, ist die unprätentiöse Eleganz. Es ist kein übermäßig kompliziertes Stück, sondern eines, das in seiner Schlichtheit und seiner Ehrlichkeit glänzt. Für mich ist das die Essenz eines guten Liebeslieds: Es muss nicht komplex sein, es muss einfach und wahrhaftig sein. „If Not for You“ ist im Grunde genommen die perfekte Mischung aus Gefühl und Leichtigkeit, die in den 1970ern so viele großartige Songs hervorgebracht haben.

Harrison schrieb das Lied während der Aufnahmen für sein „All Things Must Pass“-Album, und es wurde später auch ein Hit für Bob Dylan, was die Bedeutung des Stücks nur unterstreicht. Die Melodie ist eingängig, aber niemals aufdringlich, und sie bleibt einem im Kopf, ohne dass man es merkt.

OSKA

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Robert Slivovsky (5/8erl in Ehr´n, RomanticSlivo)

„Sexy“ von Willi Land

Wunderschön ist der Titel „Sexy“ vom Album “Sex Violence” von Willi Landl. Willi Landls Lieder sind überhaupt magisch und die Texte so spitzfindig, politisch und liebevoll.
Die Zeile, die mich in selbigem Lied am meisten berührt ist: „Du bist für mich einfach wunderschön und von der Donau, du riechst nach Regen und Wald und Petersilie.“
Kann ich stundenlang hören und nach etlichen Stunden glaubt man die Person zu kennen, die Besungen wird…

Danke Willi!

Robert Slivovsky

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Scharmien Zandi

Perfect Drug“ – Nine Inch Nails

Als ich 2019 mit einem Boy, den ich damals kaum kannte, aber mega süß fand, von Ligurien nach Nizza gefahren bin (weil Frankreich ja von dieser Seite Italiens echt nicht mehr weit ist), haben wir auf der Fahrt den Soundtrack von Lost Highway gehört. Wir standen im Stau, und als „Perfect Drug” von Nine Inch Nails lief… BOOM. Dieser Song, kombiniert mit frisch verliebten Gefühlen, dem Geruch des Südens und der sommerlichen Wärme, führte zu unzähligen langen Kuss-Sequenzen… bis heute. Ich glaube, das war das einzige Mal, dass mich ein Stau nicht gestört hat – irgendwo zwischen Lost Highway und einem romantischen Roadtrip.

In meiner Kunst und Musik thematisiere ich gerne die Sinnlichkeit (Dione), die obsessive Liebe (Amour Fou) oder die Liebe zum Menschen allgemein (Love Against The Machine) und eines ist für mich ganz klar: Liebe steht nicht im Gegensatz zu Hass. Liebe steht für sich. Kein Dualismus. Liebe ist Sein in seiner reinsten und pursten Form. Mag zwar abgedroschen kitschig klingen, aber wenn Kitsch bedeutet, die Welt ein bisschen schöner zu sehen, dann her damit.

Scharmien Zandi

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Ariel Oehl

„To Love Somebody” – Nina Simone

Wenn immer ich nach einem Liebeslied gefragt werde fällt mir das Album “To Love Somebody” von Nina Simone aus 1969 ein. Der titelgebende Song ist ein Cover von den Beegees, dessen “To Love Somebody” (1967) eigentlich alle kennen. Was nur Nina Simone in ihrer Version schafft: Den Schmerz, der in jeder großen Liebe auch wohnt, klingen zu lassen. “To Love Somebody” von Nina Simone ist mein meistgespielter Song auf Spotify, und seine Gravitas spüre ich jedesmal, wenn er erklingt. 

Oehl

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Passenderweise hab ich heute auch einen Song releast, der heißt schlicht “I Love You” und ist ein Liebeslied an meinen Sohn.

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Marta Beauchamp

 „Lucille” (1968) – B.B.King 

My favourite love song, B. B. King’s Lucille, is a song about an instrument: Lucille.

Lucille is different, a different love-object, love-subject, love-concept.
A song about love for an instrument, both singing about the instrument and playing through the instrument. You can’t get any closer between a lover and its loved one than this: Lucille is a ventriloquist who speaks through B.B. King.

Marta Beauchamp

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FRAEULEIN ASTRID

„Mystery of love” – Sufjan Stevens

Dieser Song begleitet mich seit 2017 und ist mit mir durch alle möglichen Lebensphasen und Beziehungen gegangen.

Ich kann mich noch ganz genau erinnern als ich 2017 “Call Me by Your Name” mit meinem damaligen Date im Kino angeschaut habe. Der Song war also nicht nur der Start von ganz vielen Kino-Dates mit einer wundervollen Person; er hat mich auch im Jahr danach nach München begleitet, als ich weinend auf einer Wiese saß weil ich “Angst” hatte eine Aufnahmeprüfung zu schaffen und von meinem damaligen Freund wegziehen zu müssen. (Spoiler: ich hab die Aufnahmeprüfung nicht geschafft). Der Song hat mich auch Jahre später durch die Trennung von besagtem Freund getragen. Es war auch der Song, den ich bei meiner ersten Wien Show 2020 gecovert habe. Und jetzt stoße ich noch immer regelmäßig über diesen Song und kann mich komplett hineinlegen und durch all diese positiven und negativen Gefühle reisen, die ich zu diesem Song bereits erlebt habe.

Und genau das macht für mich ein gutes Liebeslied aus: ein Lied zu dem ich heulen kann, aber auch an die vielen schönen Dinge denken kann. “Mystery of Love” ist für mich nicht klar traurig oder glücklich – es ist alles dazwischen und das was ich gerade brauche, kann ich mir rausnehmen.

FRAEULEIN ASTRID

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Sylvia Kimiko Krutz

„Kiss me“ – Sixpence None The Richer.

Das perfekte Liebeslied muss für mich keine großen komplizierten, zwiespältigen Gefühle auslösen. Wenn man mal kitschig sein darf, dann doch erst recht wenn man verliebt ist. Liebe ist: Bedingungslos, wunderschön, süß und unschuldig. Für mich als 90s Kid ist deshalb „Kiss me“ von Sixpence None The Richer das Liebeslied, welches mir als erstes in den Sinn gekommen ist und mich sofort in eine Zeit zurückversetzt, in der noch von romantischen Idealvorstellungen wie aus den Filmen geträumt wurde.

Sylvia Kimiko Krutz

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Alexander Yannilos (Mother Drum) 

„walking in the park“ – Colosseum

Nachdem mir beim Nachdenken aufgefallen ist, wie viele der bekanntesten (und schönsten) Liebeslieder eigentlich eher von Sehnsucht, Trennung oder Reue handeln, habe ich mich für „walking in the park“ von Colosseum entschieden, weil es für mich das unvergleichliche Gefühl von Leichtigkeit und Sorglosigkeit beschreibt in die das Leben gehüllt ist, wenn die eigene Liebe erwidert wird.

Alexander Yannilos (Mother Drum)

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