GHOSTDOG. – „SWEETEST“

Mit „SWEETEST“ veröffentlicht GHOSTDOG. sein Debütalbum. Die neue Scheibe enthält Features von Paul Plut, Larya, Mondamoiseau und Elijah Law. Zu hören ist, was passiert, wenn Künstler:innen ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Das wohlklingende Ergebnis sind eingängige Melodien denen experimentelle Elemente gegenüberstehen.

Hinter ghostdog. steckt der Musiker Stephan Paulitsch (Viech, Marta, Lijon, Almost Famous oder Lucy Dreams). Er hat in „Sweetest“ Raum geschaffen, um die Instrumente sprechen zu lassen. Sein Bruder Günther Paulitsch (Good Wilson, Marta) hat dafür die Drums eingespielt. „Kreiren ohne expectations“, lautete das Credo für die Entstehung seines Debütalbums. Die vier Features der verschiedenen Künstler:innen sind musikalisch sowie sprachlich vielseitig: Zu hören ist steirischer Dialekt, Englisch, Französisch und Spanisch. Der Opener „federlight“ ist eine sphärische Dialekt-Nummer mit Paul Plut. „Mei Sö wird zu ana Oidbauwohnung, zwischen schiefe Kuchlkastl is es Kammerl und die Dusch“, singt der Künstler zwischen Humor und Dramatik. „faro“ ist ein verträumtes Lied mit klingendem Bass, verzerrter Gitarre und spanischem Gesang von Larya. Gemächlich, mit wolkenweichen Bassmomenten und blitzenden Synthie-Tönen ist „hero“. Energiegeladen und melodisch ist die französische Rap-Nummer „insensible“ mit Mondamoiseau. In „don´t fear reality“ fusionieren ghostdog. und Elijah Law Alternative-Rock mit Rap. Zwei der Stücke sind reine Instrumentalnummern, mit eingängigen Melodien („twenty 1“) und funkelnden Gitarrentönen („elysium“). Textlich minimalistisch sowie berührend ist „rabbit hole“, eine weitere Nummer mit Elijah Law. Ein richtiger head-bop ist der flirty Lo-Fi Song „schniekers“, dessen Titel wie eine Mischung aus „schnieke“ und „Sneakers“ klingt und es vermutlich auch ist.

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It´s gonna be my time“, singt ghostdog. in „time“ und steuert damit auf das Ende des Albums und den Beginn einer neuen Ära zu. Das Album schließt mit Worten aus der ersten Nummer: „Und ois wa leicht, so federleicht“ zu zwei intergalaktischen Gitarrensoli von Alexander Hackl (Farewell Dear Ghost) die gegeneinander und miteinander spielen („sweetest euphoria“).

HÖRGENUSS MIT WARMEN UND LÄSSIGEN SOUNDS

Mit langen Intros, improvisatorischen Elementen und entspannten Grooves ist „Sweetest“ ein bemerkenswerter Gegenentwurf zu unserer zwanghaften Kontrollgesellschaft. Für Leute, die gerne musikalisch überrascht werden und warme, lässige Sounds gernhaben, wird dieses Album ein Hörgenuss sein. Das experimentelle Album hat wie auch dessen Titel etwas Verspieltes und Minimalistisches. Obwohl „Sweetest“ einen gewissen Höhepunkt voraussagt, machen die knapp 40 Minuten deutlich, dass von dem modernen Bohème ghostdog. noch viel Spannendes, oder eben „sweetes“ zu erwarten ist.

Sophia Olesko

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