Gerhard Schedl Musiktheaterpreis

Die Neue Oper Wien schreibt im Gedenken an den Komponisten Gerhard Schedl, der im Jahr 2000 freiwillig aus dem Leben geschieden ist, einen mit 25’000 Euro dotierten Musiktheater-Preis aus. Die Aufgabe der teilnehmenden Komponisten und Librettisten ist es, ein abendfüllendes Bühnenwerk zu schreiben. Das Gewinnerstück soll 2011 an der Neuen Oper uraufgeführt und beim Musikverlag Doblinger herausgegeben werden.

Gerhard Schedl war einer der großen österreichischen Musiktheaterkomponisten. 1957 in Wien geboren studierte er bereits ab 1967 Violine und Gitarre und spielte in verschiedenen Bands. Im Laufe der Zeit wandte er sich immer mehr der Komposition zu und begann ab 1976 mit seinem Kompositionsstudium bei Erich Urbanner sowie im Nebenfach Dirigieren bei Otmar Suitner an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien, welches er 1980 mit Auszeichnung abschloss. 1981 nahm er einen Lehrauftrag am Hoch’schen Konservatorium in Frankfurt am Main an, wo er ab 1987 gemeinsam mit Claus Kühnl auch die “Frankfurter Kurse für Neue Musik” leitete.

 

1980 gelang ihm schließlich auch als Komponist mit seinem Dostojewski-Oratorium “Der Großinquisitor” 1980 der internationale Durchbruch. Seine Kinderoper “Der Schweinehirt” nach dem Märchen von Hans Christian Andersen wurde in Dresden, München, Wien, Moskau und Frankfurt aufgeführt. Seine Bühnenwerke “Triptychon” (1990), “Glaube, Liebe, Hoffnung” (1993) und “Fremd bin ich eingezogen” (1997) feierten ihre Premieren am Salzburger Landestheater. Seine zahlreichen erfolgreichen Konzertwerke wurden von Orchestern und Ensembles wie etwa den Berliner Philharmonikern, den Wiener Symphonikern, der Staatskapelle Dresden, dem ensemble modern und dem Ensemble Kontrapunkte unter Dirigenten wie Leonard Slatkin, Peter Keuschnig und Christoph Eschenbach aufgeführt. Im Herbst 2000 schied der Komponist freiwillig aus dem Leben.

 

Schedl hatte ein “besonderes Gespür dafür, Stimmungen und Bilder zu erzeugen” Ihm war es besonders wichtig, mit seiner Musik “Geschichten zu erzählen”. Wie kaum ein anderer kannte er die kompositorischen Anforderungen dieser nicht einfachen Kombination aus Theater und Musik. Der ihm zu Ehren ins Leben gerufene Musiktheaterpreis soll jungen Komponisten nun eine Plattform bieten, auf der die Auseinandersetzung und Beschäftigung mit dem an sich schweren Genres des Musiktheaters gefördert werden soll.

 

Gemäß dem Ideal der Neuen Oper Wien, nach dem Musiktheater ein gemeinschaftliches und gleichberechtigtes Werk aus Text und Musik ist, richtet sich dieser Wettbewerb an ein Team aus Komponist/in und Librettist/in. Ziel ist ein abendfüllendes Bühnenwerk in deutscher, englischer oder französischer Sprache. Der Preis besteht dabei einerseits aus einem Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro (vergeben von der BNP Paribas Stiftung) für das Team sowie andererseits aus der Uraufführung des neuen Werkes durch die Neue Oper Wien 2011 und die Herausgabe des Werkes durch den Musikverlag Doblinger.

 

 

Neue Oper Wien
Musikverlag Doblinger