Gitarrist Gerald Gradwohl ist vor allem dafür bekannt, seinen musikalischen Wurzeln dem im Moment wohl nicht unbedingt angesagten Rockjazz, stets treu geblieben zu sein. Gemeinsam mit seinem Trio stellt der Wiener am 10. Jänner im Wiener Porgy & Bess einmal mehr unter Beweis, dass dieser Musikstil durchaus von einem größeren Publikum gehört werden sollte.
Endlich, endlich – mal wieder ein Jazzrock-Album, dass aktuell klingende Musik zum Besten gibt. Solche, die sowohl funky Grooves als auch schönen experimentellen Jazz mit einbezieht. Und, natürlich: auf dem Album des Gitarristen Gerald Gradwohl wird auch mal erfrischend losgerockt… Der umtriebige österreichische Gitarrist Gradwohl hat sich für “ABQ” eine renommierte Musikermannschaft ins Boot geholt: Bob Berg am Saxofon (leider kurz nach diesen Aufnahmen verstorben – die CD ist ihm gewidmet), Kirk Covington an den Drums – so sparsam kann man Funk spielen! – und der ebenfalls makellos agierende Bassist Gary Willis.
Gemeinsam breiten die vier ein weites Spektrum mal fetziger, mal federleicht dahinschwebender Musik vor dem Hörer aus. Vielseitig, aber nicht chaotisch, sondern stets mit Konzept. Der Plattentitel “ABQ” steht für den Airport Code von Albuquerque, New Mexico, das Gradwohl auch zu dem Stück “Albuquerque Road” inspirierte. Die CD beweist, dass Jazz ‘n’ Funk “made in Europe” sich nicht verstecken muss. Weder vor den amerikanischen Fusionmeistern, noch vor sonst irgendjemandem. Ein glänzendes Album eines hervorragenden Gitarristen, der mehr Beachtung verdient. (Carina Prange)
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Gerald Gradwohl
Porgy & Bess