Gerald Gradwohl – Big Land

Spricht man von der internationalen Fusionsszene, so fällt mit Sicherheit bereits nach kurzer Zeit der Name Gerald Gradwohl. Der Gitarrist ist bekannt dafür, seinen musikalischen Wurzeln, welche im rockig angehauchten Jazz mit starkem Funk- und Fusioneinschlag liegen, stets treu geblieben zu sein. Daran hat sich auch auf seinem soeben erschienenen neuen Album „Big Land“ nichts geändert. Einmal mehr gelingt es ihm auf eindrucksvolle und aufregende Art und Weise, die Energie des Rock mit der Verspieltheit des Jazz auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen und die beiden Stile in neuer Form aufgehen zu lassen. Präsentieren wird der Gitarrist „Big Land“ zusammen mit seiner Band am 13. Juni im SUB in Wiener Neustadt. Anschließend geht es auf eine Tour durch Österreich, Deutschland, Polen und Tschechien.

Der inzwischen auch außerhalb Österreichs einen hervorragenden Ruf genießende Gerald Gradwohl zählt genau zu jener Sorte von Musikern, deren Schaffen nicht wirklich über eine Zuschreibung in ein bestimmtes Genre in der Gesamtheit erfasst werden kann. Dafür zeigt sich der Gitarrist in seinem Tun einfach viel zu offen gegenüber anderen Spielformen. Wiewohl beim Durchhören seiner Stücke, so auch bei denen seines neuen Albums „Big Land“, dann doch sehr deutlich seine musikalischen Vorlieben hervortreten. Der 1967 geborene Gerald Gradwohl schätzt den Jazz genauso, wie auch den funkbeeinflussten (Hard) Rock der 70er Jahre, aus welchem er ursprünglich ja auch stammt. Es ist nicht so, dass sich andere nicht auch schon an einem solchen Fusion-Musikentwurf versucht hätten, der Unterschied zu dem Gerald Gradwohls besteht aber darin, dass bei ihm tatsächlich alles wie aus einem Guss erklingt. Es ist ein eigener Stil, den er verwirklicht, einer, der in einer sehr dynamischen und abwechslungsreichen Form seinen Ausdruck findet und erfreulicherweise niemals ins gekünstelt Verkopfte kippt.

Dass dem so ist, liegt klarerweise auch an Gerald Gradwohls Mitmusikern  Kirk Covington (Schlagzeug),  Harald Weinkum (Bass) und Thomas Kugi (Saxophone), die die Vorstellungen des Gitarristen vortrefflich weiterzuspinnen verstehen. Ihnen bietet sich genug Raum, auch eigenen Ideen miteinfließen zu lassen, weil eben der Gitarrist bewusst keine selbstbeweihräuchernde One-man-Show im Sinn hat, sondern mehr den verspielten Gesamtklang der Band in den Vordergrund rücken will. Was die vier Musiker gemeinsam entstehen lassen, ist eine erfrischend undogmatisches Hin und Her, in dem Vertracktes ebenso zugelassen wird, wie Eingängiges. Zusätzlich für Abwechslung und viele, viele Spannungsmomente sorgt der immer wiederkehrende Wechsel zwischen ruhigen, gefühlvollen, sich stetig steigernden Passagen, kunstvollen Improvisationen und so richtig schön bombastisch ertönenden Höhepunkten.

Gerald Gradwohls Interpretation des Jazz ist, wie auch „Big Land“ einmal mehr unterstreicht, eine solche, an der nicht nur ausgewiesene Jazzliebhaber ihre Freude haben dürften. Er überschreitet in seiner Musik Grenzen und legt damit auch Brücken zu einer Hörerschaft, die sonst weniger mit diesem Stil zu haben. (mt)

Termine:
13.06. SUB, Wiener Neustadt (A)
14.06. Bruckner Uni, Linz (A)
15.06. JUZ, Wolfsberg (A)
16.06. Hauptplatz, Schladming (A)
17.06. Porgy & Bess, Wien (A)
19.06. Kulturrampe, Krefeld (D)
20.06. Topos, Leverkusen (D)
21.06. Tante Ju, Dresden (D)
22.06. Free Blues Club, Sczeczin (PL)
23.06. U Maleho Glena, Prag (CZ)

 

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