Gemüseorchester begeht 10-jähriges Jubiläum

Wer wirklich einmal etwas “anderes” sehen will, sollte sich am 19. September im Wiener Radiokulturhaus einfinden. Das Gemüseorchester lädt anlässlich seines zehnjährigen Bestehens zu einem Konzertabend der anderen Art. Das Besondere an diesem Orchester – es spielt ausschließlich auf Instrumenten, die aus Gemüse hergestellt sind. Ein in der Tat multisensorisches Klangerlebnis.

Fast scheint es so, als könne man wirklich mit allen Mitteln Musik erzeugen. Das Wiener Gemüseorchester, welches in seiner Art wohl einmalig auf der Welt ist, spielt auf Instrumenten, die einzig aus Gemüse hergestellt sind. Keine Gitarren oder Schlagzeuge, sondern Karotten, Paprika, Lauch und anderes Grünzeug werden vom Gemüseorchester für diesen eher unkonventionellen Ansatz herangezogen, um Musik zu erzeugen. Anstatt klassischer Instrumente werden diverse Gemüsesorten als Klangerzeuger verwendet. Durch die ausschließliche Verwendung dieser, die für jedes Konzert extra frisch hergestellt werden müssen, entsteht ein ganz eigenständiger Klangstil, der mit herkömmlichen Musikinstrumenten nicht zu erreichen ist. Zudem sind solch aberwitzige Klangkörper wie etwa eine Lauchgeige, eine Karottenflöte, ein Gurkophon oder eine Kürbispauke überaus interessant anzusehen. In ihrer Arbeit orientiert sich das elfköpfige Ensemble vor allem an der Ästhetik zeitgenössischer elektronischer Musik.

 

Das Gemüseorchester wurde im Jahre 1998 in Wien gegründet und hat bereits etliche Konzerte in aller Welt, von Russland bis USA, von China bis Libanon, gespielt. Zu den Mitgliedern des Orchesters zählen neben den 11 Musikern/Innen auch ein Ton-Ingenieur und ein Visualist. Stilistische Grenzen kennt das Orchester keine. Da fusionieren Genres wie Free Jazz, Noise, Dub und experimentelle Elektronik zu einem Ganzen und werden mit groovigen Beats unterlegt. Was bei einem Konzert aber letztlich wirklich passieren wird, ist schwer vorherzusagen. Durch die stetige Entwicklung der Instrumente eröffnen sich immer wieder neue klangliche Facetten, welche die musikalischen Ausdruckmöglichkeiten ein jedes Mal aufs Neue definieren.

Die BesucherInnen im Radiokulturhaus dürfen sich auf jeden Fall auf ein echtes audiovisuelles Erlebnis freuen, welches nicht nur die Ohren, sondern auch die Augen angeregt. Jede Menge Überraschungen sind garantiert.(mt)

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