Ob trocken, lieblich oder feinherb – beim viertägigen Fest für Neue Musiken in der Alten Schmiede „Gemischter Satz“ werden unterschiedliche Sorten wie auch Herstellungsarten bei jeweils zwei Sessions pro Tag zur Verkostung angeboten, durch die man bei freiem Eintritt gustieren kann. Den Anfang macht das Duo Lüneburg/Mallaun (20.2.), bei dem schon die Besetzung von Violine, Viola oder E-Violine gemeinsam mit Zither eine einzigartige Note verspricht – das gemeinhin der Volksmusik zuzuordnende Instrument hat nämlich gerade im Bereich der Neuen Musik durch junge InterpretInnen und KomponistInnen in den letzten Jahren eine unerwartete Renaissance erlebt , die neben Werken von Karlheinz Essl und Bernhard Lang auch in Uraufführungen von Leopold Hurt und Thomas Wally ihren Ausdruck findet. Der Renaissance im wörtlichen Sinne widmet sich das Ensemble Unidas (22.2.), bestehend aus der Sopranistin Theresa Dlouhy, der Gambistin Eva Reiter und dem Lautenisten Christopher Dickie, doch nicht ohne die älteren Jahrgänge wie Tobias Hume, Matthew Locke und John Dowland mit den Klängen der Gegenwart von Burkhard Stangl, Bernhard Gander oder Wolfgang Mitterer zu konfrontieren – wobei die letzteren zwei auch jeweils ein neues Werk beisteuern. Dass dabei Grenzen zwischen diversen Stilen wie auch zwischen Komposition und Improvisation obsolet werden, versteht sich bei den beiden von selbst.
Das Ensemble Konvergence (20.2.), das von der tschechischen Hauptstadt den Weg nach Wien findet, präsentiert ein Programm mit einer Auslese an Werken des Nachbarlandes. Darunter zu findet ist auch eine Uraufführung des in Wien lebenden Komponisten Simon Vosecek, dessen Wurzeln nach Prag reichen. Mal mit kritischer Ironie in Anlehnung an Filmmusik, mal mit fein ziselierten Klängen warten seine Werke auf, und so bleibt es bis zur Uraufführung eine Überraschung, in welche musikalischen Gefilde er sich bei seiner neuen Komposition „Schatten“ wagt. In einen elektronisch verstärkten Dialog treten Eric Schörghofer und Michael Zacherl mit elektronischem und digitalem Synthesizer (22.2.). In eine ganz besondere Beziehung treten Musik und Sprache beim Auftritt von Nora Gomringer, die ihre kritischen, humorvollen und rhythmisch prägnant vorgetragenen Worte an das Publikum bringt und ihnen dadurch schon eine musikalische Form verleiht. Klangliche Unterstützung erhält sie dabei aber auch von ihrem Langzeit-Bühnenpartner DJ Kermit (21.2.). Weitere ungewöhnliche Kombinationen bei einzelnen Konzerten wie auch in Beziehung zueinander verspricht so das von Gerald Resch kuratierte Programm.