Unter dem Titel “für und mit ernst” nimmt sich Christian Muthspiel am 13. Jänner im Innsbrucker Treibhaus einmal mehr der Gedichte des von ihm so sehr geschätzten Lyriker Ernst Jandl an. Zu erwarten ist ein überaus interessanter Dialog zwischen den Worten des Dichters und dem vielfältigem akustischen und elektronischen Instrumentarium des österreichischen Ausnahmemusikers.
Christian Muthspiel zählt zu jener Sorte von Musikern, die nur schwer in einer bestimmten Kategorie festzumachen sind. Dafür tanzt der Komponist, Dirigent, Posaunist und Pianist auf zu vielen Hochzeiten. Der Allrounder fühlt sich genauso im Jazz beheimatet wie auch in der improvisierten Musik. Kein Wunder also, warum der gebürtige Judenburger zu den begehrtesten und auch erfolgreichsten heimischen MusikerInnen zu zählen ist. Zahlreiche Kompositionsaufträge namhafter Orchester, Ensembles und Solisten zeugen von seiner stilüberschreitenden, innovativen Arbeit. Egal in welcher Form auch immer, es gelingt dem Musiker, jedem Projekt seinen unverwechselbaren Stempel aufzudrücken. Als ein Künstler, der stets auf der Suche nach neuen Herausforderungen ist, widmet sich Christian Muthspiel in seiner Tätigkeit mit Vorliebe vor allem thematisch schwer zugänglichem Material.
Schon zu verschiedenen Anlässen durfte sich Christian Muthspiel musikalisch mit den Werken des österreichischen Dichters Ernst Jandl, dessen Lyrik bekanntermaßen ohnehin stark musikalisch-rhythmisch geprägt ist, in künstlerischer Form auseinandersetzen. Besonders Augenmerk legt der Steirer dabei auf jene Gedichte, die die von Krieg und Gewalt, von Sehnsucht, Musik und Liebe handeln. Muthspiel gelingt es durch sein äußerst ideenreiches Spiel und einem breiten Instrumentarium, die Worte des Dichters in einen klanglichen Kontext zu stellen, der dem Gesamtwerk zusätzliche Tiefe und Intensität verleiht. In einer Soloperformance versucht Christian Muthspiel der literarischen Vorgabe, so nahe wie möglich zu kommen. Glaubt man den Kritiken der vergangenen Vorstellungen, gelingt ihm das nur allzu gut. Das Publikum darf also einem in der Tat unvergleichbarem Hörerlebnis entgegenblicken.(mt)
Foto Christian Muthspiel: Werner Krepper
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