Fuckhead in der Stadtwerkstatt

Es gibt wohl kaum eine andere Band, bei der der Extremgedanke der Aktionskunst so sehr im Vordergrund steht, wie bei Fuckhead. Das Hauptprojekt um Performancekünstler Didi Bruckmayr, zählt heute, auch über die heimischen Grenzen hinaus, zu den bekanntesten Vertretern der Avantgardeszene. Am 7. September ist der Vierer zu Gast in der Linzer Stadtwerkstatt.

Siegmar Aigner, Michael Strohmann, Dieter Kern und Alexander Jöchtl komplettieren das Line Up von Fuckhead. Seit gut zwanzig Jahren ist das Quartett nun bereits unterwegs und zählt zu den extremsten Erben von Brus und Mühl. Bruckmayr und seine Kollegen erweitern deren Methodik auf der Bühne und spitzen diese theatralisch zu. Ursprünglich als eine Industrial-Noise-Core-Band gegründet, wurden mit der Zeit immer mehr aktionistische Showelemente zusammen mit der Musik in Verbindung gebracht, die nicht selten zu heftigen Kontoversen führten. Diese Kraft und Energie haben sich die Fuckhead bis heute beibehalten können. Immer noch gelten Konzerte der umtriebigen Herrschaften als Veranstaltungen mit einem erhöhten Eventcharakter.

So nehmen die vier Musiker das Publikum in ihren Shows auf eine Reise voller Grenzerfahrungen mit. Die Kunst ihrer Multimediaperformances war auch der Grund, warum Fuckhead stets gern gesehene Gäste auf Festivals und Ausstellungen auf der ganzen Welt waren. Selber sehen sich die Mitglieder nicht so sehr als Musiker, vielmehr ist es ihr Ziel mit einer aktionistischen Show, eingespieltem und normalem Bühnenverhalten entgegenzutreten. Dass es dabei in Vergangenheit auch schon hin und wieder recht heftig zur Sache gegangen ist, war dem heute vorauseilenden Ruf der Band nicht wirklich abträglich.

 

Auch das Konzert in der Stadtwerkstatt wird wohl einiges zu bieten haben. Grundsätzlich erarbeiten Fuckhead für ihre Auftritte keine sonderlich ausschweifenden Konzepte, sondern fassen einige wenige Ideen zusammen, denen sie in Folge freien Lauf lassen. Spontanes Agieren steht im Vordergrund. Das wiederum lässt natürlich viel Raum für jede Menge Improvisation, die einer Show der vier Herren das gewisse Etwas verleiht. Zwar ist eine solche nicht wirklich jedermanns Sache, jene aber, die eine der innovativsten Künstlergruppen des Landes einmal auf der Bühne sehen wollen, sollten sich diese Chance auf keinen Fall entgehen lassen.(mt)

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