Franz Hautzingers Gomber Swinger Club mit Luc Ex und Isabelle Duhoit

Am 4. November lädt der österreichische Ausnahmetrompeter Franz Hautzinger einmal mehr musikalische Mitstreiter zu seinem regelmäßig stattfindenden Gomberg Swinger Club in die Räumlichkeiten des Vereins 08 in der Wiener Piaristengasse. Die Veranstaltungsreihe versteht sich als eine Art Plattform zeitgenössischer Kunst und Musik, auf welcher KünstlerInnen wie auch Kulturinteressierte zum regen Gedankenaustausch animiert werden sollen. Diesmal zu Gast sind der die französische Klarinettistin und Stimmkünstlerin Isabelle Duhoit sowie der niederländische Bassist Luc Ex.

Wenn sich drei in ihrem Bereich so virtuos agierende MusikerInnen einmal zusammentun, fällt es schwer, eine exakte Aussage darüber zu treffen, in welche Richtung es musikalisch gehen könnte. Franz Hautzinger, Isabelle Duhoit und Luc Ex decken von ihrem Spiel her ein unglaublich breites Repertoire ab. Sie in eine bestimmte Kategorie einzuordnen ist nahezu unmöglich. Zwar bewegen sie sich in stilistisch ähnlichen Feldern, ihre Interpretation dieser fällt aber sehr unterschiedlich aus. Was sie gemein haben ist, dass sie Musik nicht als statisches Phänomen begreifen, sondern als ein offenes Feld, das es gilt, durch das freie Spiel zu bearbeiten und zu formen.

Egal ob nun im Jazz, in der Improvisation oder in anderen zeitgenössischen Musikformen, die drei MusikerInnen agieren abseits jeglicher Konventionen, orientieren sich nicht an den Grenzen der Genres, sondern bewegen an deren Schnittstellen. Es geht darum, sich des engen Korsetts des Festgeschriebenen zu entledigen, um sich neue Freiräume zu schaffen. Franz Hautzinger, Karl Ritter und Isabelle Duhoit sind drei MusikerInnen, die das freie Spiel perfekt beherrschen und mit traditionellen Hörgewohnheiten schon das eine oder andere Mal brechen, um etwas vollkommen Neues entstehen zu lassen.

Im Rahmen dieses Konzertes in den Räumen des Vereins 08 versucht das Trio einen Schritt weiter zu gehen. Die Darbietung soll keine rein musikalische sein,  sondern in einem interdisziplinären Kontext zwischen Text, Klang und Literatur ablaufen. Es geht den drei MusikerInnen darum, neue musikalische Ausdruckmöglichkeiten zu herauszuarbeiten, um sich selbst und dem Publikum neue und ungewohnte Perspektiven und Zugänge zur Materie zu ermöglichen.

Es ist gerade diese Arbeitsmethode, dieses ständige Hin und Her, aus dem die Musik des Trios ihre zahlreichen Spannungsmomente und überraschenden Wendungen bezieht und aus der letztendlich eine ganz eigene avantgardistische Ästhetik entsteht.(mt)