Festwochen Gmunden

Am 13. Juli starten die über den gesamten Sommer andauernden und beim Publikum sehr beliebten Festwochen Gmunden. Vor allem das inhaltlich ungemein breite Angebot hat dieses Festival zu einem nicht mehr wegzudenkenden Bestandteil des heimischen Kultursommer gemacht. Dieses Jahr rücken vor allem KünstlerInnen aus der Region in den Blickpunkt des Geschehens.

Die Festwochen Gmunden bestechen Jahr für Jahr mit einem enorm vielfältigen Programm, welches nahezu alle Kunstsparten beinhaltet. Neben einem ohnehin schon sehr facettenreichen Musikangebot, dürfen sich die BesucherInnen auch auf zahlreiche hochkarätige Ausstellungen, Lesungen, Filmvorführungen und Theateraufführungen freuen. Für den Jazzbereich zeigte sich heuer Peter Baumann verantwortlich. Es ist ihm durchaus gelungen, ein wirklich ausgewogenes Programm auf die Beine zu stellen. Zudem setzte Baumann, wie auch die Organisatoren des gesamten Festivals, einen Schwerpunkt auf KünstlerInnen aus der Region.

 

Es ist daher nicht wirklich verwunderlich, dass sich der aus Gmunden stammende Max Nagl nicht zwei Mal bitten ließ, ein Konzert in seiner Heimatstadt zu spielen. Der Saxophonist zählt schon seit Jahren zu den wohl bedeutendsten Vertretern der heimischen Jazz-Szene. Zahlreiche Plattenproduktionen in den unterschiedlichsten Konstellationen sind ein Beleg für seine rastlose Umtriebigkeit. Nun verschlägt es den vielseitigen Musiker zurück zu seinen Wurzeln. In seinem eigens für das Festival erarbeiteten Programm setzt sich Max Nagl mit frühen Erinnerungen und Erlebnissen auseinander, die er mt seiner Geburtsstadt verbindet. Auf seine Reise zurück in die Vergangenheit wird er von solch internationalen wie dem Trompeter Steve Bernstein oder dem Schlagzeuger Joey Baron unterstützt.

 

Ähnlich verhält es sich mit dem Pianisten Martin Reiter. Wie Nagl entstammt auch er dem Salzkammergut, verbrachte seine Kindheit dort und bezeichnet diese Zeit immer noch als eine entscheidende Periode in seiner künstlerischen Entwicklung. Mit seinem Projekt 8Raum versetzt sich der Musiker nun zurück in die Tage, in der er seine ersten musikalischen Gehversuche unternahm. Gemeinsam mit einigen der vielversprechendsten jungen MusikerInnen macht sich Martin Reiter daran, diese in die ihm so vertraute Sprache des Jazz zu übersetzen.

 

Ebenfalls zu Gast sein wird Wolfgang Puschnig. Bekanntlich stammt der Saxophonist nicht aus dem Salzkammergut, sondern aus Kärnten. Dennoch verbindet ihn sehr viel mit dieser Gegend. So verschlug es den begnadeten Musiker in den 90er Jahren nach Amstetten, wo er sein wohl bekanntestes und inzwischen  fast legendäres Programm “Alpine Aspects” entstehen ließ. Wie kein Musiker vor ihm verstand es Puschnig, die Besonderheiten des Jazz und der traditionellen volkstümlichen Musik zu vermengen. Unterstützt wurde er damals von der ortsansässigen Blaskapelle, die ihm auch dieses Mal unter die Arme greift. Allerdings in vertauschten Rollen. So übersetzt man gemeinsam die Musik von Ornette Coleman in eine alpine Sprache. (mt)

 

Foto Martin Reiter: Nadine Bargad