Festkonzert des ensemble xx. jahrhundert

Zum 40. Jubiläum vergab das ensemble xx. jahrhundert Kompositionsaufträge an österreichische Komponistinnen und Komponisten, die im Laufe des Jahres ihre Uraufführung erleben. Den Auftakt machen am 27. Mai im Palais Kabelwerk in Wien die Stücke von Alexandra Karastojanova und Oguz Usman im Konzert im Palais Kabelwerk Wien; im Herbst folgen die neuen Werke von Wolfgang Mitterer und Johannes Maria Staud. Für mica club-Mitglieder gibt es die Eintrittskarten zum ermäßigten Preis (10 € statt 15 €).

Alexandra Karastoyanova-Hermentin variiert in ihrem Werk SINDIES rhythmisch lebhafte Elemente aus Tänzen ihrer Heimat Bulgarien mit nostalgischen Natur-Erinnerungen. Oguz Usman führt in poème mécanique die scheinbar konträren Begriffe der Poesie und der Mechanik in unterschiedlichen Konstellationen vor. Die Rolle des advocatus diabolus übernehmen dabei die zwölf Instrumente.

Zum Festkonzert anläßlich des 40. Jubiläum des ensemble xx. jahrhundert: „Mit Kompositionsaufträgen für österreichische Komponistinnen und Komponisten setzt das ensemble xx. jahrhundert die Prinzipen seiner Arbeit fort: das österreichische Publikum mit dem aktuellen Schaffen nationaler Künstler bekannt zu machen und zu konfrontieren. Am Beginn des Konzerts stehen Werke von Anton Webern: jenem Komponisten, der als einer der wichtigsten Wegbereiter der Musik des 20. Jahrhunderts geschätzt wird – mit seinen Werken aber nicht adäquat in den Konzertprogrammen berücksichtigt ist. In den Konzerten des ensemble xx. jahrhundert hatte das Werk Weberns immer einen wichtigen Platz: das Konzert, op 24, war bereits im ersten Konzert 1971 im Programm. Wir freuen uns besonders über die neue Location für Aufführungen des ensemble xx. jahrhundert: das Palais Kabelwerk im 12. Bezirk ist ein großartiger Ort gerade auch für Konzerte Neuer Musik.“

Alexandra Karastoyanova-Hermentin, 1968 geborene österreichische Komponistin und Pianistin russisch-bulgarischer Abstammung, studierte Klavier und Komposition in Moskau, Sofia und am Mozarteum Salzburg. Aufführungen u.a. in den Chamber Series von CSO, Merkin Concert Hall/NY, The Nordic House/Faroer Inseln. 2007 debütierte sie in der CARNEGIE HALL mit ihrem Violinkonzert “Mahagony”. Auszeichnungen u.a. Förderungspreis der Stadt Wien, Staatsstipendium (2010, 2006, 2001), Aaron Copland Fellowship für eine der renommiertesten Residenzen Amerikas – MacDowell Colony, sowie Aufträge u.a. von WDR, ORF.

Alexandra Karastoyanova-Hermentin zu ihrem Werk SINDIES: „Impulsivität und Lebhaftigkeit mit Elementen des rhythmisch anspruchsvollen bulgarischen „Horo“-Tanzes… Blau („SIN“) – meine Farbempfindung des Tones „F“, der in seiner Erhöhung („DIES“) – als Fis in der langatmigen Kantilene zu Beginn und am Ende des Werkes besondere Bedeutung hat. Die Kantilene ist aus dem Prototyp der „rodopski“-Lieder abgeleitet… – Nostalgisch, sich verbreitend, um sich in der Azurblau der weiten Bergspitzen aufzulösen…“. Rodopi ist der Name einer Bergkette in Bulgarien.

Oguz Usman, geboren 1983 in Yalova/Türkei, lebt in Wien und ist türkisch-österreichischer Doppelstaatsbürger. 2003 – 2009 Kompositionsstudium an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien bei Dietmar Schermann und Michael Jarrell. Kompositionskurse bei Brian Ferneyhough, Wolfgang Rihm, Marco Stroppa, Klaus Lang, Vykintas Baltakas, Hans Zender, Matthias Pintscher, u.a. Diverse Stipendien und Förderungen, u.a. Förderungspreis für Musik 2007 des österreichischen Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur, Förderungspreis für Musik 2009 der Stadt Wien, österreichisches Staatsstipendium für Komposition 2010.

Oguz Usman zu seinem Werk poème mécanique: „Wie der Titel vermuten lässt, hat mein Werk gestalterisch gesehen zwei Seiten; eine „poetische“ und eine „mechanische“. Während die Poesie das Mechanische trifft, sich mit ihm überlappt und selber mechanisiert wird, wird zugleich das Poetische in einer automatisierten Mechanik untersucht.“

Die Musiker des ensemble xx. jahrhundert:
Thomas Frey – Flöte, Sebastian Frese – Oboe, Stefan Neubauer – Klarinette, Andrej Kasijan – Horn, Alfred Gaal – Trompete, Stefan Thurner – Posaune, Bernd Thurner – Schlagwerk, Harald Ossberger – Klavier, Jue-Hyang Park – Violine, Botakoz Mukasheva – Violine, Raffael Zalech – Viola, Attila Pasztor – Cello, Felipe Medina – Kontrabass.
Dirigent: Peter Burwik

Das ensemble xx. jahrhundert wurde 1971 von Peter Burwik gegründet und ist international bekannt für seine Auseinandersetzung mit den Werken der „Wiener Schule“ und Vertretern der klassischen Moderne. Die Mitglieder des ensemble xx. jahrhundert sind freischaffende Instrumentalisten und erste Mitglieder der großen Wiener Orchester. Die Förderung des musikalischen Gegenwartsschaffens bildet einen Schwerpunkt der Arbeit des ensemble xx. jahrhundert.

Foto Oguz Usman © Anatole Cassandre