Das Festival IMAGO DEI im KLANGRAUM KREMS MINORITENKIRCHE vereint Musik und philosophische Denkansätze aus unterschiedlichen Zeiten und Kulturen rund um ein Jahresthema. Die bereits für Ostern 2020 geplante Ausgabe widmet sich unter dem Titel „Gegenlicht“ der Ambivalenz von Licht und Dunkelheit. Es ist die letzte von Festivalgründer JO AICHINGER kuratierte Edition. Nach dessen Pensionierung übernimmt NADJA KAYALI 2022 die künstlerische Leitung des Festivals. Wie schon berichtet, war eine nochmalige Verschiebung des Programms notwendig. Erfreulicherweise konnten aber fast alle Veranstaltungen auf Juni verlegt werden. Einzig für das deutsche Gambenconsort ORLANDOviols war ein Ersatztermin für diese Zeit nicht möglich.
Gegenlicht
„Wer nicht ums Dunkel weiß, kann das Licht nicht erkennen“, heißt es in einem japanischen Sprichwort.
Licht. Metapher für Gott, das Göttliche, für Macht, für das Reine und Schöne, für Erkenntnis und – spätestens seit der Aufklärung – für kritische Vernunft.
Gegenlicht. Die Dualität von Licht und Finsternis, von Tag und Nacht wird in den Schöpfungsmythen – nicht nur der biblischen Genesis – aus dem Chaos geschaffen: Es entsteht die erste Ordnung der Welt.
Festival Imago Dei 2021 spürt an sieben Konzertabenden mit herausragenden Künstlerinnen und Künstlern aus Österreich, Deutschland, Lettland, Belgien und Island den Spuren vom Licht in die Dunkelheit nach, macht mit Musik vom Mittelalter bis in die Gegenwart die Übergänge von der Nacht in den Tag in die Nacht hör- und sichtbar und eröffnet Visionen von Licht und Gegenlicht. Vorträge und Lesungen von Peter Sloterdijk und Franz Kerschbaum (Universität Wien, Institut für Astrophysik) stimmen auf die Abende ein.
Für die jüngsten Besucherinnen und Besucher ab 3 Jahren gibt es zum Abschluss des Festivals das bezaubernde musikalische Märchen „Die Ankunft der Glühwürmchen“.
Programmübersicht: Festival Imago Dei. Gegenlicht.
Freitag, 4. Juni, 18:00
VISIONEN VOM EWIGEN LICHT
Cantando Admont & Wolfgang Mitterer
Gesänge aus tausend Jahren. Von Hildegard von Bingen, Sofia Gubaidulina, Claudio Monteverdi, Beat Furrer, Wolfgang Mitterer (Kompositionsauftrag Land NÖ)
Sonntag, 6. Juni, 18:00
VOM ABENDROT ZUM MORGENLICHT
Hannes Löschel Stadtkapelle feat. Klemens Lendl u.a.
Einstimmung: Franz Kerschbaum (Universität Wien, Institut für Astrophysik)
Lieder und Songs ohne stilistische Grenzen. Neuinterpretationen von Franz Schubert, Franz Lehar u.a.
Samstag, 12. Juni, 18:00
LICHTBOGEN
PHACE
Einstimmung: Peter Sloterdijk
Das 14-köpfige Solistinnen- und Solisten-Ensemble präsentiert Werke von Juliana Hodkinson, Alexandra Karastoyanova-Hermentin, Kaija Saariaho und Zesses Seglias (Uraufführung)
Freitag, 18. Juni, 18:00
NORDLICHT
Nordic Affect
Neue Kompositionen aus Island gespielt auf alten Streichinstrumenten und Cembalo führen in Klangterrains zwischen Barock, Rock, Elektronik und Minimal Music.
Samstag, 19. Juni, 18:00
LUX AETERNA
Jauna Muzika
Györgi Ligetis „Lux aeterna“ für 16 Stimmen und zehn Lichtvisionen für Chor von Arvo Pärt und anderen baltischen Komponistinnen und Komponisten.
Freitag, 25. Juni, 18:00
PLEJADEN
Slagwerk Den Haag
Iannis Xenakis‘ Kultstück „Pleiades“ sowie weitere Kompositionen für Schlagwerk von Mátyás Wettl, James Tenney u.a.
Samstag, 26. Juni, 18:00
ILLUMINATIONEN
Paul Gulda, Johannes Wohlgenannt Zincke u. a.
Werke von Ludwig van Beethoven, Friedrich Gulda, Alexander Skrjabin sowie Johannes Wohlgenannt Zincke „Maeriel“ m22 für Klavier, E-Piano und Solistinnen- und Solisten-Ensemble
Sonntag, 27. Juni, 16:00
DIE ANKUNFT DER GLÜHWÜRMCHEN
Federspiel & Die Bergfeen
Musikalisches Märchen für Kinder (3 – 10 Jahre) mit den Bergfeen und Solistinnen und Solisten der Formation „Federspiel“. In Zusammenarbeit mit Musikfabrik NÖ.
…………………………………………………..
An allen Festivaltagen 11:00 bis Konzertende: Licht-Raum-Installation im Kapitelsaal
GERALD MOSER “your memories are idealized” (2021). Eintritt frei.
Veranstaltungsort
Klangraum Krems Minoritenkirche, Minoritenplatz 5, 3500 Krems a.d. Donau
Link:
Klangraum Krems