Gesellschaftskritisch und doch mit ganz viel Liebe begibt sich FERDINAND HÜBL auf eine Reise ins Unbekannte. Auf seinem Album „A Time Called Now“ beweist der Wiener Produzent, was Aufregendes aus Techno Beats und elektronischen Klängen gepaart mit inhaltlichem Tiefgang erwachsen kann. Eine klare Message, die in der heutigen Zeit wichtiger denn je ist.
Der Name Ferdinand Hübl lässt im ersten Moment nicht wirklich erahnen, dass es sich bei einem Album dieses Künstlers um Techno handeln könnte. Doch dem ist so. Wobei nicht auf die typische Art und Weise. Der Wiener Produzent mit einer großen Liebe zum Detail zeigt auf „A Time Called Now” einen doch etwas anderen musikalischen Zugang, einen, der zwar zum Tanzen einlädt, sich zugleich aber auch atmosphärisch stark aufgeladen erzählt. Zudem sind in seinen Tracks immer auch Botschaften verpackt, die anregen sollen, die Dinge auch einmal aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Es geht darum, sich von den gesellschaftluchen Zwängen zu lösen und das Althergebrachte über Bord zu werfen, um sich für etwas Neues freizumachen.
Ein erfrischend vielfältiger Klang des Techno
Eine der großen Stärken des Albums von Ferdinand Hübl ist die musikalische Vielfalt, die sich auf diesem widerspiegelt. Dem Wiener gelingt es auf spannende Weise, den Techno zu öffnen, zu erweitern und in gewisser Weise neu zu deuten. Als ob es nichts Selbstverständlicheres gäbe, kreuzt er diesen mit Elementen aus dem Disco, Pop und Jungle zu etwas für elektronische Verhältnisse ungewöhnlich organisch Klingendem. Hinzu kommt schließlich auch noch eine ordentliche Portion Soul, die das notwendige Gefühl und die Tiefe mit in die Geschichte hineinbringt. Weiter veredelt werden die Nummern durch die Beiträge der geladenen Gäste Aunty [Tanja Peinsipp von Spitting Ibex, Anm.], Lucas Martins und Monsieur Smoab, die durch ihr Zutun dem Ganzen weitere aufregende Facetten hinzufügen.
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Die Nummern zeigen sich – obwohl fast durchgängig einem tanzbaren Beat folgend – in Summe wirklich abwechslungsreich und stimmig. Im Song „Relax“ etwa versucht Ferdinand Hübl die Aufmerksamkeit, auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben zu richten. Liebe das Leben und relax. So einfach und doch so schwer in der heutigen Gesellschaft. Der Wiener kreiert dabei einen Klang, der einen wegschweben und in eine andere Welt eintauchen lässt. Um sexuelle Selbstbestimmung und darum, die Ängste, sich zur eigenen Sexualität zu bekennen, zu überwinden, geht es in „404 Error“ und „No Time for Problems“.
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Ferdinand Hübl legt mit „A Time Called Now” ein Album vor, das defintiv etwas aus der Reihe tanzt und gerade deswegen auch so interessant ist. Seine Musik erzeugt gute Simmung, regt aber auch zum Nachdenken an, es richtet sich an Leute, die sich von einem feinen musikalischen Ton unterhalten lassen wollen, wie auch an solche, die musikalischen Tiefgang suchen.
Irina Stöckl
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