Feminismus und Musik: Artikel zur Lage der Nation & beyond

Heutzutage haben es Frauen in der Musikszene viel besser als noch vor 30 Jahren, ein Fortschritt kann verzeichnet werden. Brauchen wir also Feminismus noch? Die kurze Antwort ist: Hell, yes. Die etwas ausführlichere Antwort findet ihr anlässlich des Feministischen Kampftags 2022 im folgenden Artikel von ITTA FRANCESCA IVELLIO-VELLIN. Außerdem beantwortet sie weitere Fragen wie: Was ist denn jetzt mit der (Gender-)Diversität? Wo muss angesetzt werden, um die Musikszene nachhaltig feministischer zu machen? Was wird bereits getan? Wie äußern sich FLINTA*s aus der österreichischen Musikszene zu dem Thema?

First things first: Warum sprechen wir vom Feministischen Kampftag?

Feministischer Kampftag heißt es deshalb, weil dieser Begriff, im Gegensatz zu „Frauentag“, nicht nur Frauen inkludiert. Es sind schließlich nicht nur Frauen, die von Sexismus betroffen sind und diskriminiert und unterdrückt werden. Unsere verrückte Welt hat überall Gründe zur Diskriminierung gefunden: Gender, Sexualität, Race, soziale Klasse, Disability, Alter – die Liste ist endlos. Ganz besonders Menschen, die nicht nur unter eine dieser Charakteristika fallen, sondern unter mehrere, erfahren Unterdrückung laufend im Alltag. Klar, im Gegensatz zu weißen alten Männern in CEO-Positionen sind weiße Frauen aus der Upper-Middle Class weniger privilegiert. Trotzdem vergisst man als weiße cishetero-Frau schon mal ganz gerne, wie privilegiert man dann doch ist – und davon nehme ich mich selbst nicht aus. Bitte nicht missverstehen: Es ist kein Wettkampf im Sinne von „Wer ist am ärmsten dran“ – aber man muss die Dinge in Perspektive setzen.  Kurz gesagt: Check your privilege.

In den Worten von Musikerin, Performerin und Komponistin Golnar Shahyar: „Seit Jahren ist der „white feminism“ die dominierende feministische Bewegung in verschiedenen Berufsfeldern der österreichischen Musikszene. Vor allem im letzten Jahrzehnt war der white feminism in vielen Fällen erfolgreich darin, Bewusstsein und Veränderung in einige von weißen Männern dominierte Berufsfelder zu bringen. Das Fehlen eines intersektionalen Ansatzes in Bezug auf Diversität, die soziokulturelle Abkopplung von der Arbeiterklasse und nicht-weißen Gemeinschaften und das fehlende musikalische Wissen über verschiedene nicht-europäische musikalische Praktiken haben jedoch dazu geführt, dass sich die meisten dieser Bemühungen auf weiße Frauen der Mittel- und Oberschicht und ihre Art des Musikmachens konzentrieren. Der Feminismus in Österreich muss sein Verständnis von Diversität neu bewerten.“

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Corporate Feminism: Höhepunkt 8. März

Für viele Firmen, Agenturen und Konzerne dient der Feministische Kampftag am 8. März dazu, sich oberflächlich feministisch zu präsentieren. Es wird mit angeblichen Equal Pay Regeln, der einen Frau in leitender Position oder gar im Vorstand, oder einem Event von und für Frauen geworben. In manchen Büros übergibt der Chef den Mitarbeiterinnen sogar eine Rose und freut sich damit über Insta-Content. Oft gibt es auch Rabatte für Frauen oder „Frauenartikel“ – ähnlich wie um den Muttertag herum, an dem es allerdings noch zusätzlich Werbung für vergünstigte Haushaltsprodukte gibt (was will frau mehr?).

Der 8. März wird vom Kapitalismus gekapert und somit wertlos. Gerne werden auch Künstler*innen (meist kurz vor knapp) angefragt, bei einem Event aufzutreten, oder ein Werk zu schreiben/komponieren. Am liebsten natürlich gratis – die Künstler*innen müssen ja dankbar sein für die „Experience“ und die gewonnene „Reichweite“. Yasmin Hafedh aka Yasmo kann davon ein Lied singen (bzw. Insta-Posts schreiben). Ein Lied kann sie außerdem mit der Klangkantine über die unbezahlte Arbeit singen, die hauptsächlich von Frauen geleistet wird – ein hochrelevantes Thema, das noch längst nicht im Mainstream-Bewusstsein gelandet ist:

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„Wir sind geduldig, aber können auch stressen,
Es geht viel zu langsam
Du bist immer noch hier, auch wenn sichs anfühlt,
Als hätte es die Welt nicht kapiert
Ja du hältst dein Revier, Bitch“

Yasmo & die Klangkantine – „Rich“

Um eine wirkliche Veränderung herbeizuführen, muss sich jede*r mit sich selbst auseinandersetzen und die eigenen Arbeitsweisen evaluieren. Wie divers ist mein Team, meine Bubble, mein allgemeines Umfeld? Welche Schritte kann ich/mein Team/mein Unternehmen setzen, um Diversität in der Musik und im Allgemeinen zu fördern? Es mag einfacher sein, den 100. weißen männlichen Musiker zu buchen, vor allem, da so viele in den Medien und bei Veranstaltungen repräsentiert sind, aber liegt das wirklich daran, dass es zu wenige FLINTA*-Musiker*innen gibt?

Gibt es denn mehr Männer in der Musik?

Nein und ja.

Man möchte eigentlich meinen, dass Frauen in der Musik ganz gut repräsentiert sind, vor allem da Namen wie Beyoncé, Dua Lipa, Cardi B, Taylor Swift und Nicky Minaj überall bekannt und in weltweiten Charts gut vertreten sind. Studien wie die der USC Anneberg über Inklusion im Musikbereich, erschienen im März 2021, beweisen allerdings das Gegenteil. Der Anteil von Frauen in Bereichen wie Produktion, Songwriting und Performance in bzw. von kommerziell erfolgreichen Projekten ist wesentlich geringer als der von Männern.

Die Studie untersuchte die Jahrescharts der Billboard Hot 100 von 2012 bis 2020, insgesamt also 900 Lieder. In den neun Jahren waren durchschnittlich nur 20% der Artists in den Billboard Hot 100 weiblich. Was Songwriting angeht, sieht es noch schlechter aus: In den Credits wurden nur in knapp 13% der Fälle Frauen genannt. Am schlimmsten läuft es allerdings im Bereich der Musikproduktion: Hier sind weniger als 3% weiblich.

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Let the sun be my enemy,
no one will notice that I spend my summers inside,
hiding away, losing my pride”

ÄNN – Mother”

immer noch Unterrepräsentiert: BIPOC & non-binary Musiker*innen

Während zumindest der Anteil an BIPOC (=Black/Indigenous/People of Colour) Artists langsam aber stetig steigt, sind Menschen, die sich nicht einem binären Geschlechtersystem zugehörig fühlen, fast unsichtbar. Wenig überraschend gibt es auch Unterschiede in den jeweiligen Genres. Die meisten Frauen gibt es laut USC Anneberg im Pop, am wenigsten im Hip-Hop.

Female:pressure publiziert in unregelmäßigen Abständen eine Studie, in der die Genderverteilung von auftretenden Musiker*innen auf Elektronik-Festivals auf der ganzen Welt untersucht wird. Das letzte Update gab es 2020 und zeigte, dass die überwältigende Mehrheit der Acts, nämlich über 70%, männlich ist. Der Anteil der weiblichen Acts beschränkt sich auf 20% und non-binary Personen sind mit weniger als 1% vertreten.

Über die Situation im Musikbereich in Österreich gibt es kaum quantitative Studien. Erfahrungsgemäß ist es hier allerdings nicht anders als im restlichen globalen Norden. Männer, vor allem weiße Männer, dominieren auf Festivals und in den Medien. Oft hört man auch die Ausrede von Booker*innen, dass sie ja so gerne mehr FLINTA*s buchen würden, aber sie finden einfach keine. Es gibt einfach keine guten FLINTA*-Musiker*innen! Man will ja auch nicht, dass die Qualität nur wegen einer Quote leidet!

Stichwort: Quote

Fun Fact: In jedem Genre gibt es genügend hervorragende FLINTA*-Musiker*innen, um ein großartiges Festival zu veranstalten. Das Problem ist, dass sie oft viel weniger Aufmerksamkeit von den Medien bekommen, weshalb sie weniger bekannt sind, und auch weniger gebucht werden. Das ist ein klassischer Teufelskreis, aus dem es schwer auszubrechen ist.

Anne Eck, Musikerin und Gründerin des Labels Silvertree Records, fordert klar: „Gleichstellung und Sichtbarkeit!“. Sie führt weiter aus: „Im Musikbusiness funktioniert Sichtbarkeit vor allem durch die großen Bereiche: Booking, Label-Signing, Radio-Airplay und mittlerweile auch Playlist-Platzierung. Alle Bereiche bedingen sich gegenseitig. Alle Bereiche dienen der Sichtbarkeit und alle Bereiche sind nach wie vor männlich dominiert und besetzt.“

Es liegt also an den Festivalleiter*innen, Organisator*innen, Medienbetreiber*innen und Booker*innen, FLINTA*s zu buchen und vorzustellen. Ja, damit ist ein Extra-Aufwand verbunden. Man muss sich die Zeit nehmen, tiefer zu graben und zu recherchieren, man muss eigene Bubbles aufbrechen und Horizonte erweitern. Eines Tages wird diese zusätzliche Arbeit hoffentlich obsolet werden, denn sobald sich die Praxis eines ausgeglichenen Line-Ups etabliert hat, kann sie zu einem Selbstläufer werden.

Top down: Politik & Praktiken

Es liegt aber nicht die gesamte Last auf den Schultern der Organisator*innen. Damit diese Praktiken sich ändern, muss auf allen Ebenen ein Umdenken passieren. Gremien und Jurys dürfen nicht nur von weißen Männern besetzt werden, sondern müssen ebenfalls diversifiziert werden. Fördergeber*innen müssen Diversität als eine Bedingung für finanzielle Unterstützung setzen. In Deutschland gibt es bereits Ansätze davon. So fördert die Kulturstiftung des Bundes seit 2018 39 Kulturinstitutionen darin, einen langfristigen Ansatz für Diversität in den Bereichen Programm, Personal und Publikum zu entwickeln. Das Projektbüro Diversity Arts Culture Berlin arbeitet zudem an zusätzlichen Projekten und Programmen, um die Diversität im deutschen Kulturbereich zu fördern.

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„Wir sind keine ausgedachte Dunkelziffer,
wir sind eine Mio Existenzen.“

KEROSIN95 –„Trans Agenda Dynastie“

Seit ein paar Monaten hat auch Österreich so ein Projektbüro für Diversität im Kulturbereich zu verzeichnen: D/Arts. Auf die Frage, was in der österreichischen Kulturlandschaft am dringendsten geändert werden muss, antwortet Sheri Avraham, Kuratorin von D/Arts, in dem sie auf die Kulturexpertin Dr. Anke Schad verweist: „Bei der D/Arts Podiumsdiskussion im Februar 2022 sagte Dr. Schad sinngemäß folgendes: Damit wir in der Lage sind, einen Wandel in der Politik – in unserer täglichen Realität – herbeizuführen, müssen wir das grundlegende Verständnis dafür, dass das Problem so tief in uns allen steckt, in die Art und Weise, wie wir die Welt betrachten und wie wir uns selbst darstellen, übertragen“. Sheri Avraham weiter: „Damit wir uns dem nähern können, was wir einen ‚Verlernprozess‘ nennen können, müssen wir bereit sein, uns auf eine lange Reise einzulassen. Diese muss immer aus Vertreter*innen der Kunst- und Kulturinstitutionen – Künstler*innen und Kunsterzieher*innen – und politischen Institutionen bestehen.“

Vom Verlernprozess zum Erlernprozess

Gleichzeitig zu diesem „Verlernprozess“ muss auch ein neuer „Erlernprozess“ stattfinden – und zwar im Bereich der Erziehung und Bildung. Vielleicht mag es sein, dass es mehr Männer als FLINTA*s im Musikbereich gibt – das ist allerdings keineswegs eine natürliche Sache, sondern eine erlernte, die aufgrund von aufrecht erhaltenen Geschlechterrollen immer wieder reproduziert wird.

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„Ich kann, ich will, ich werd’s auch schaffen
Ganz egal wie sehr sie auch gaffen
Sie kommentieren, sie kommentieren
Sie kommen und gehen, doch ich bleib hier“

Gazal – „Irgendwann“

Christina Bauer, Tontechnikerin und Sounddesignerin, sieht den Mangel an FLINTA*s in ihrem Bereich tagtäglich: „Es geht um die Frage, warum immer noch so wenige Frauen technische Berufe wählen. Ich habe immer wieder mit Frauen zu tun, denen der Satz ‚Oh, in technischen Dingen bin ich ja völlig unbegabt!‘ viel zu schnell über die Lippen kommt. Wohingegen Männer dazu tendieren, völlig davon überzeugt zu sein, alles Technische im Griff zu haben, obwohl das oft nicht den Tatsachen entspricht. Männlichen Wesen wird – oft schon beginnend im engsten Familienverbund von vornherein zugeschrieben, Technik – quasi angeboren – zu verstehen und zu beherrschen.

Natürlich muss man eine gewisse Begabung für diesen Bereich mitbringen. Ich denke nicht, dass es sich hier um eine geschlechtsspezifische Angelegenheit handelt, sondern dass man sich das Verständnis von technischen Vorgängen vor allem erarbeiten und erlernen kann und muss. Es geht also darum, junge FLINTA*s hinsichtlich Erziehung und Ausbildung in Richtung Technik zu fördern.“

Auch was die Lehrinhalte angeht, gilt es einiges aufzuarbeiten. „Ich gehe von der Musikologie aus, und bin empört, – wenn es Hessel sein darf, warum ich nicht? – dass die Geschichte der Komponistinnen so wenig gelehrt wird, sowohl im Repertoire als auch in den Vorlesungen,“ sagt Musikredakteurin, -wissenschafterin und -pädagogin Irene Suchy.

Doris Weberberger, Expertin und mica – music austria Fachreferentin für Neue Musik, sieht aber mittlerweile auch positive Aspekte: „Musikuniversitäten werden inzwischen von Frauen geleitet, und auch Professuren werden zunehmend mit Frauen besetzt. Das ist insbesondere von Bedeutung, weil FLINTA*s auch Role Models für andere FLINTA*s sind, und sie ein Auge darauf haben, dass es auch für Männer selbstverständlicher wird, mit FLINTA*s in unterschiedlichsten Positionen und Machtverhältnissen zusammenzuarbeiten.“

Bottom Up: Netzwerke in Österreich…

Karin Tonsern, Meisterin der Veranstaltungstechnik, lebt aber im Hier und Jetzt: „Auf politische Veränderung und Vorgaben möchte ich weder warten noch mich darauf verlassen. Insofern ist mein persönlicher Ansatz auf das Ungleichgewicht aufmerksam zu machen, es zu hinterfragen und Lösungsvorschläge anbieten. Immer mit der Hoffnung, dass der Diskurs bzw. jede noch so kleine Veränderung auch zukünftig Verbesserung bringt.“ Deshalb hat sie das Netzwerk Sisters of Music gegründet, das FLINTA*s im Musikbereich, die vor allem hinter der Bühne arbeiten, eine Möglichkeit der Vernetzung gibt. Weiters gibt es eine Datenbank, in der Organisator*innen auf der Suche nach FLINTA*-Mitarbeiter*innen hinter der Bühne schnell fündig werden.

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You‘re not in my position
You don‘t have any permission
I am not an exhibition, ah
You‘re a shame”

Nnoa – Compliments”

Auf bessere Zeiten wollte auch Musikerin Christina Kerschner aka Nnoa nicht warten und gründete Anfang 2021 das internationale Netzwerk ClickCollective, das für alle FLINTA*s im Musikbereich offen ist und regelmäßige Veranstaltungen zur Vernetzung, Weiterbildung und -entwicklung anbietet. Über diese und andere Netzwerke von Musiker*innen in Österreich, die sich nicht auf politische Systemänderungen verlassen wollten, habe ich bereits an anderer Stelle geschrieben.

Relativ neu ist auch PUSH Network, das sich für FLINTA*-DJs einsetzt, speziell im Hard Techno. Auf ihrem Instagram-Account leisten die Betreiberinnen auch Aufklärungsarbeit zu Themen wie Sexismus im Clubbereich und warum der Begriff „DJane“ eigentlich Sexismus nur verstärkt.

…und international

Eine Organisation, die europaweit agiert und vom Creative Europe Programm der EU unterstützt wird, ist Keychange. Keychange setzt sich nicht nur für unterrepräsentierte Musiker*innen ein, sondern ist auch in den Bereichen Weiterbildung, Mentoring und Networking aktiv. Zudem werden auf Partnerfestivals wie dem Reeperbahn Festival Showcases organisiert. Als Musikorganisation kann man auch einen „Pledge“, also einen Eid, ablegen, mit dem man sich verpflichtet, zu mehr Diversität beizutragen. In Österreich haben das bisher nur drei Festivals gemacht: Snowbombing, Waves Vienna und Strand Gut Festival. In Deutschland haben sich im Vergleich dazu 47 Organisationen verpflichtet.

Das Creative Europe Programm der EU unterstützt auch ein Programm, das sich speziell auf das Mentoring von FLINTA*s in der Musik spezialisiert: MEWEM Europe. In sechs Ländern, darunter auch Österreich, wurden Mentees und Mentor*innen gematcht und in Form von Workshops und Seminaren unterstützt.

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Kann denn Liebe wirklich jemals Sünde sein?”

Mascha – Liebe siegt”

Mit Helvetia Rockt hat die Schweiz ein engagiertes Netzwerk gewonnen, das als Koordinationsstelle und Vernetzungsplattform für Musiker*innen in Jazz, Pop und Rock agiert. Bereits 2019 haben Helvetia Rockt eine Diversity Roadmap lanciert, die zu Themen wie Kommunikation, Strukturen und Infrastruktur im Bezug zu Diversität informiert – und zwar auf Deutsch, Französisch, Englisch und Italienisch.

shesaid.so ist ein Netzwerk, das ursprünglich in Großbritannien gegründet wurde, sich aber mittlerweile in viele Länder ausgebreitet hat. Auch hier wird intersektional und inklusiv gedacht: shesaid.so kuratiert und organisiert Events, wie zum Beispiel Konferenzen, kreiert Mentoring-Programme, und leisten Aufklärungsarbeit.

Noch mehr Organisationen, Communities und Netzwerken, die sich für FLINTA*s einsetzen gibt es im Index vom Music Cities Network.

All diese Netzwerke und Datenbanken stellen klar: Die Ausrede, dass man nicht genügend qualifizierte FLINTA*s findet, gilt nicht.

Feministischer Kampftag 2022 auf Instagram & Spotify

Ihr bekommt nicht genug von genialer Musik von österreichischen FLINTA*-Musiker*innen? Dann hört doch in diese Playlist hinein – kuratiert von Itta Francesca Ivellio-Vellin. Gestartet wird mit feministischem Hip-Hop von Yasmo, Gazal und Nenda, bevor es ein wenig sanfter in der Stimmung wird, wohl aber nicht im Text – schon gar nicht, wenn ÄNN von ihren Rassismus-Erfahrungen in „Mother“ singt. Rockig-kräftig geht es mit My Ugly Clementine und Pippa weiter, bis am Ende erdige Sounds von Marie Spaemann, Rojin Sharafi & Golnar Shahyar und Farce dominieren. Enjoy!

Außerdem findet ihr den ganzen März 2022 über auf dem mica – music austria Instagram-Kanal Kurzinterviews mit FLINTA*s aus der österreichischen Musikszene. Read & learn!

Itta Francesca Ivellio-Vellin