Female Frequencies startet mit Electric Indigo und Pia Palme

Zum Auftakt der Veranstaltungsreihe „Female Frequencies” treffen am 12. Mai im “ega:frauen im zentrum” in der Wiener Windmühlgasse mit Electric Indigo und Pia Palme zwei Musikerinnen aufeinander, die in ihrem jeweiligen Feld zu den führenden Künstlerinnen des Landes zählen. Auf der einen Seite die weltweit renommierte Elektronikerin und Betreiberin der female:pressure und des Labels indigo:inc recordings Susanne Kirchmayr alias Electric Indigo, auf der anderen die zeitgenössische Komponistin, Subbassblockflötistin und Organisatorin des e_may Festivals Pia Palme. Beide sind bekannt dafür, in ihren Arbeiten gern auch einmal über den eigenen Tellerrand hinauszublicken und die musikalische Herausforderung in anderen Bereichen zu suchen. Und genau das tun sie auch im Rahmen dieses Konzertabends.

Die Veranstaltungsreihe „Female Frequencies” steht ganz im Zeichen ungewöhnlicher Aufeinandertreffen. Jeweils zwei aus unterschiedlichen Musiksparten stammende Künstlerinnen sind dazu aufgerufen, aufeinander einzugehen und einen gemeinsamen Weg zu beschreiten. Einen in dem Stilistiken, Spielweisen und Arbeitsmethoden miteinander verwoben werden sollen, die normalerweise nicht viel miteinander zu tun haben. Im Falle von Electric Indigo und Pia Palme sind es Elektronik und Neue Musik.

Nun, eines ist Vorhinein schon klar. Das Publikum darf sich bei diesem musikalischen Doppel auf etwas nicht Alltägliches gefasst machen. Electric Indigo wie auch Pia Palme versuchen in ihren Arbeiten stets Grenzen zu verschieben, neue musikalische Felder zu erschließen und ihr eigenes Spektrum zu erweitern. Schon oftmals haben sie unter Beweis gestellt, dass sie die Musik als ein offenes Feld begreifen und sich auch in anderen Genres bestens zu Recht finden.

So hat Susanne Kirchmayr, eine der bedeutendsten Wegbereiterinnen für Frauen in der elektrischen Musik, bereits mit ihrem Projekt Colophony Circuit (gemeinsam mit  der Geigerin Mia Zabelka und der Theremin-Virtuosin Dorit Chrysler)  die Fühler in Richtung Neue Musik und Avantgarde ausgestreckt.  Pia Palme selbst bezeichnet sich als Klangfetischistin. Immer auf der Suche nach neuen Ausdruckmöglichkeiten hat die Flötistin im Laufe der Zeit ihre ureigene und unverwechselbare Klangsprache entwickelt. Diese reicht von leisen und feingewobenen Improvisationen bis hin zu wilden und kraftvollen Klanggewittern. Ein wichtiger Bestandteil ihrer Musik ist der „subbass“, ein vom Blockflötenbauer Küng mit Hilfe der Musikerin entwickeltes Blasinstrument, mit dem es ihr ermöglicht wird, in ganz neue klangliche Bereiche vorzudringen.

Electric Indigo und Pia Palme ergeben auf jeden Fall eine höchst spannende und ungewöhnliche Kombination, die man gehört haben sollte.(mt)