Ein Jazzkonzert im Spannungsfeld zwischen traditionellen Ansätzen und modernen Interpretationen steht am 2. Dezember im Rahmen der Fat Tuesday Reihe im Grazer Orpheum auf dem Programm. Zu Gast ist mit dem Georg Vogel Quartett eine Formation, die musikalisch neue Wege zu beschreiten und Elemente verschiedener Spielformen in Einklang zu bringen versucht. Pianist Georg Vogel, der Namensgeber des Quartetts, zählt trotz seiner erst 22 Jahre inzwischen zu einem fixen Bestandteil der heimischen Jazzszene, stellt er doch in unterschiedlichsten Formationen doch regelmäßig seine enorm ausgeprägtes Musikverständnis unter Beweis.
Georg Vogel zählt zu jenen aufstrebenden jungen Talenten der heimischen Jazzszene, die es in den vergangenen Jahren geschafft haben sich innerhalb dieser zu etablieren. Bei der Vielzahl an wirklich exzellenten MusikerInnen hierzulande sicher kein leichtes Unterfangen. Der Pianist zählt zu jener Gattung von MusikerInnen, die bewusst versuchen, sich herkömmlichen Genrezuschreibungen und Stildefinitionen zu entziehen, wiewohl er am ehesten noch als Jazzer durchgeht. Jedoch interpretiert er diese Musikrichtung, im Unterschied zu vielen seiner Kollegen, nicht als ein in sich geschlossenes System, sondern als ein offenes Feld, welches es zu bearbeiten gibt.
Auch gibt sich der 1988 geborene Pianist nicht damit zufrieden, traditionelle Jazzstandards rauf und runter zu spielen. Vielmehr versucht er diese durch eine Erweiterung des Klangspektrums um Elemente der Improvisation in moderne Spielformen zu überführen. Was den jungen Jazzer neben seiner spielerischen Virtuosität noch auszeichnet, ist sein ausgeprägtes Verständnis dafür, die unterschiedlichen Ansätze unter einen gemeinsamen Hut zu bringen. Trotz der nicht von der Hand zu weisenden Komplexität seiner Kompositionen gelingt es ihm, diese gefällig umzusetzen, diese auch für Nicht-Jazzer verständlich zu machen.
Dabei unterstützt wird der Pianist von seinen drei Kollegen Raphael Preuschl (Bass), Herbert Pirker (Schlagzeug) und Jure Pukl (Saxophon). Nach jahrelangem und intensivem Zusammenspiel haben die vier Instrumentalisten, ein fast blindes Verständnis füreinander entwickelt, die keiner Worte oder Anweisungen mehr bedarf. Dieselbe Vorstellung teilend, wie der Gesamtsound des Quartetts zu klingen hat, versuchen die vier Musiker eine Klangsprache zu entwerfen, die unterschiedlichste Strömungen und Ansätze miteinander vereinigt. Hier werden Ideen gegenseitig zugeworfen und weiterverarbeitet, fast als wäre mehr der Weg das Ziel, denn das endgültige musikalische Produkt.
Vorherzusagen in welche Richtung sich Georg Vogel und seine Kollegen im Rahmen des Konzertes zu gehen gedenken, ist also eigentlich nicht möglich. Das Quartett entführt das Publikum auf eine musikalische Reise, dessen Ziel sich erst am Ende offenbart. (mt)
Georg Vogel