F.E.I.D.L. – Wödmusik

Die musikalische Unperfektion, die Einfachheit, den holprigen und unangepassten Garagensound zur hohen Kunstform erheben, genau das tut die Wiener Band F.E.I.D.L. auf ihrem ersten Langspieler „Wödmusik“ (Big Cake Records und Phantom Records) auf eine ausgesprochen lässige Art und Weise.

Wer auf den perfekt produzierten und richtig schön glattpolierten Klang steht und mehr einem gediegenen Sound zugeneigt ist, dem sei gesagt, dass er bei F.E.I.D.L. definitiv an der falschen Adresse ist. Denn das, was die eigenwillige Wiener Band auf ihrem Debüt musikalisch vom Stapel lässt, hat wirklich rein gar nichts mit dem Erfüllen irgendwelcher Konventionen zu tun.  Was auf „Wödmusik“ zum Programm gemacht wird, ist Punk in seiner reinsten Form. Kurz gehaltene Nummern, die ordentlich laut, kantig, räudig, ungestüm, schräg und voller Energie aus den Boxen dröhnen und nur selten mal entschleunigen.

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Der Band geht es nicht um den Gewinn irgendeines Schönheitspreises, sondern um einen musikalischen Tritt in den Hintern, der durch den Gebrauch des Wiener Dialekts einen wirklich eigenen, leicht dreckigen Charakter entwickelt. Hinzu kommen Texte, die sich mal mehr humorvoll, mal sinnbefreit oder mit boshaftem Unterton erzählen und das Dargebotene richitg schön abrunden..

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F.E.I.D.L. zeigen mit „Wödmusik“, dass sie ihre Hausaufgaben in Sachen Punk gemacht haben. Die Band tut, was sie will, fährt kompromisslos ihr eigenes Programm und kümmert sich nicht die Spur um irgendetwas aktuell Angesagtes. Und genau das macht dieses Album zu einem ausgesprochen starken.

Sabine Papesch

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Links:
Phantom Records (bandcamp)
Phantom Records