Am 12. November kommt es im Wiener Local zu einem spannenden Generationentreffen im Zeichen des anspruchsvollen Austropop. Songwriter Ernst Molden lädt im Rahmen seiner im Moment stattfindenden Tour Austropop-Legende Andy Baum zu einem gemeinsamen Konzertabend. Für Liebhaber des qualitativ hochwertigen österreichischen Pops ein unbedingtes Muss.
Ernst Molden zählt ohne Zweifel zu den führenden Vertretern der heimischen Liedermacherszene. Der auch mit dem Österreichischen Förderungspreis für Literatur ausgezeichnete Künstler ist zudem auch einer der produktivsten Musiker des Landes, veröffentlichte er in seiner Karriere inzwischen doch über ein halbes Dutzend Alben mit eigenen Songs. Molden ist ein Künstler, der sich in der Literatur ebenso zu Hause fühlt wie auch in der Musik. Er betrachtet diese auch nicht getrennt, sondern lässt sie auf seine typische Art ineinander fließen. Daher nehmen seine Texte innerhalb des Gesamtkonzepts auch eine besondere Stellung ein. Viel benötigt Molden nicht, um seine eigene Vision des modernen Austropops zu realisieren. Eine verrauchte aber eindringliche Stimme, eine Gitarre, die den Blues regelrecht aufgesogen zu haben scheint und ein Händchen für gute Melodien. Irgendwie bewegt er sich dabei im Fahrwasser der heimischen Austropop-Ikonen der siebziger Jahre. Dann aber wieder doch nicht.
Molden setzt den von einem Danzer oder Ambros eingeschlagenen Weg konsequent fort, ohne sich aber an diese zum Vorbild zu nehmen. Dafür hat der Wiener zu viele eigene Ideen, die es auf dem Weg zur “neuen, echten Wiener Popmusik” zu realisieren gilt. Mit dem in diesem Jahr erschienenen “Ohne Di” hat der Liedermacher ein Paradebeispiel dafür abgeliefert, wie originell modernes Wienerlied klingen kann. Vielleicht so deutlich wie nie zuvor, wendet sich Molden der Welt des Rock`n Roll zu, was die ohnehin schon abwechslungsreichen Songs um eine zusätzliche Facette erweitert. Dass das gesamte Album so vielseitig klingt, mag zum Teil auch darin liegen, dass Ernst Molden bei den Aufnahmen Größen wie Willi Resetarits und der Ausnahmeakkordeonist Walther Soyka unterstützend zur Seite gestanden sind.
Beim Konzert am 12. November gesellt sich mit Andy Baum nun eine andere Größe des heimischen Pop an die Seite des Liedermachers. Wirklich vorzustellen braucht man den gebürtigen Linzer nicht mehr. Vor allem in den achtziger Jahren verbuchte Baum einige Achtungserfolge, wie etwa die hohen Chartplatzierungen seiner beiden Hits “Still Remember Yvonne” und “Slow Down”. Zudem war er 1982 bis 1984 Mitglied der legendären Hallucination Company.(mt)
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