Eloui – Chasing Atoms

Das Spannende und Schöne an der Musik ist ja, dass man immer wieder auf ganz wundervolle Art und Weise überrascht werden kann. Für einen solchen positiven Aha-Effekt sorgt auch das im November erscheinende Soloalbum „Chasing Atoms“ (EMG) von der aus der Schweiz stammenden und in Wien lebenden Sängerin und Musikerin Eloui. Was die hochtalentierte Künstlerin, die sich unter anderem bereits bei Thalija und Ernesty International verdient gemacht hat, auf den Weg bringt, ist eine ungemein berührende, sehr vielschichtige, in die Tiefe gehende und ideenreiche Variante kunstvollen Avantgarde-Pops. Definitiv ein Album, dem auf jeden Fall Gehör geschenkt werden sollte.

Nein, so leicht lässt sich die Musik von Eloui, die auf „Chasing Atoms“ alle Instrumente selbst eingespielt hat, nicht wirklich in Worte fassen. Alleine schon das Klangkostüm, in welches die in Wien lebende Schweizerin ihre insgesamt elf Songs hüllt, offenbart sich als eines an Nuancen ungemein reiches und facettenreiches. Zwar spielt sich alles im Kontext der Popmusik ab, die Art und Weise aber wie sie diesen Begriff zu interpretieren weiß, ihn dehnt und wendet, zerstückelt und wieder zusammensetzt, lässt einfach nur staunen. Am ehesten  lassen sich Vergleiche mit der Musik von Acts wie Björk und Portishead ziehen. Das aber auch nur bedingt, entwirft die sehr experimentierfreudige Sängerin und  Multiinstrumentalistin doch selbst eine höchst eigenständige Soundkulisse voller ungewöhnlicher Klänge und Geräusche.

Eloui – Personal Politics by mica

„Chasing Atoms“ erwächst im Ganzen zu einem faszinierenden, atmosphärischen und ungemein abwechslungsreichen Hörerlebnis. Die mit viel Liebe zum Detail arrangierten, irgendwo zwischen den Polen Elektronik, Pop, Singer/Songwritertum und Klangkunst angesiedelten und von der sanften, jedoch sehr ausdrucksstarken Stimme getragenen Stücke sind von einer selten gehörten Fragilität und entwickeln eine geheimnisvolle, fast schon magische Anziehungskraft, eine, die vom ersten Moment an fesselt und erst loslässt, wenn der letzte Ton erklungen ist.

Mit ihrem Solodebüt liefert die talentierte Künstlerin in der Tat ein mehr als starkes und stimmungsvolles Stück Musik ab, eines, das Liebhaber anspruchsvoller und nicht dem Mainstream unterworfener Popklänge auf jeden Fall begeistern wird. Präsentiert wird das Album am 3. November im Wiener Gürtellokal Rhiz. (mt)

Foto: J. J. Kucek

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