Electric Indigo & Irradiation live im Fluc

Mit Electric Indigo und Irradiation sind am 2. Mai zwei weibliche Galionsfiguren der heimischen Elektronikszene im Wiener Fluc zu Gast. Vor gut einem Jahr fassten die beiden Künstlerinnen den Beschluss, gemeinsam Musik zu machen. In dieser vereinen sich Irradiations minimalistischen vertrackte Elektronik Beats und Electric Indigos durch Störgeräusche verfremdete Melodien zu einem echten Hörerlebnis.

Es ist noch nicht allzu lange her, dass Frauen ihren Weg in die bis dato noch von Männern in Beschlag genommenen DJ-Szene beschreiten konnten. Das war vor rund 20 Jahren. Eine Wegbereiterin dieser Entwicklung war Susanne Kirchmayer, die Mitte der neunziger Jahre für sich den Beschluss fasste, das “Unmögliche” zu versuchen und als Frau eine Karriere als DJ einzuschlagen. Heute zählt die unter dem Namen Electric Indigo bekannte Wienerin zu den gefragtesten österreichischen DJs überhaupt. Nicht nur innerhalb der heimischen Grenzen, auch im internationalen Rahmen konnte sie sich einen hervorragenden Ruf erarbeiten. Aber die Wienerin ist nicht nur als DJ tätig. Hin und wieder lässt sie ihre Techno-Plattentasche einfach zu Hause und konzentriert sich alleine aufs Musikmachen. Wenig überraschend macht die Künstlerin auch dabei eine hervorragende Figur.

Ihre Solo-Auftritte bieten ihr deutlich mehr musikalische Freiheiten. Und diese weiß sie bestens zu nutzen. Einen festen Plan kennt Electric Indigo dabei nicht. Sie macht schlicht und einfach das, wozu sie gerade Lust und Laune hat. So durchstreift sie unterschiedlichste Musikbereiche, angefangen von Minimal Music über den Sound tschechoslowakischer Kindertrickfilme der 70er-Jahre bis hin zu Detroit Techno/Electro mit dubbigen Einflüssen. Dabei unterbricht die Künstlerin rhythmischen Passagen mit freien Geräuschkulissen, welche sie dann unaufhaltsam bis zu deren absoluten Höhepunkten aufbaut. Mal eher ruhig, mal mit ordentlich viel Groove.

Irradiation alias Patricia Enigl zählt wie Electric Indigo bereits seit Jahren zu einem nicht mehr wegzudenkenden Fixpunkt der Wiener Elektronik-Szene. Im Laufe der Zeit ist es der Musikerin und Produzentin immer mehr gelungen, sich von althergebrachten Trademarks der Szene zu entfernen und ihren ureigenen Stil zu entwickeln, welcher eine sehr reduzierte und sehr tanzbare Version Elektronischer Musik darstellt. Vielen dürfte Patricia Enigl auch als Mitveranstalterin des Elektronikfestivals “temp~”, für dessen Programmierung sie sich seit vielen Jahren verantwortlich zeigt, ein Begriff sein. (mt)

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