Was vielleicht manche nicht wissen, hin und wieder schlüpft Österreichs weibliche DJ-Ikone Electric Indigo auch einmal in die Rolle einer Musikerin. So auch am 5. Juli im Wiener Kosmostheater, wo das Publikum das seltene Vergnügen hat, einem ihrer raren Konzerte beiwohnen zu können. Sollte man sich eigentlich nicht entgehen lassen.
Es ist noch nicht allzu lange her, dass Frauen ihren Weg in die bis dato noch von Männern in Beschlag genommenen DJ-Szene beschreiten konnten. Das war vor rund 15 Jahren. Eine Wegbereiterin dieser Entwicklung war Susanne Kirchmayer, die Mitte der neunziger Jahre für sich den Beschluss fasste, das “Unmögliche” zu versuchen und als Frau eine Karriere als DJ einzuschlagen. Heute zählt die unter dem Namen Electric Indigo bekannte Wienerin zu den gefragtesten österreichischen DJs überhaupt. Nicht nur innerhalb der heimischen Grenzen, auch im internationalen Rahmen konnte sie sich einen hervorragenden Ruf erarbeiten. Aber die Wienerin ist nicht nur als DJ tätig. Hin und wieder lässt sie ihre Techno-Plattentasche einfach zu Hause und konzentriert sich alleine aufs Musikmachen. Wenig überraschend macht die Künstlerin auch dabei eine hervorragende Figur.
Ihre Solo-Auftritte bieten ihr deutlich mehr musikalische Freiheiten. Und diese weiß sie bestens zu nutzen. Einen festen Plan kennt Electric Indigo dabei nicht. Sie macht schlicht und einfach das, wozu sie gerade Lust und Laune hat. So durchstreift sie unterschiedlichste Musikbereiche, angefangen von Minimal Music über den Sound tschechoslowakischer Kindertrickfilme der 70er-Jahre bis hin zu Detroit Techno/Electro mit dubbigen Einflüssen. Dabei unterbricht die Künstlerin rhythmischen Passagen mit freien Geräuschkulissen, welche sie dann unaufhaltsam bis zu deren absoluten Höhepunkten aufbaut. Mal eher ruhig, mal mit ordentlich viel Groove. Klingt nicht nur spannend, ist es auch. Wer Electric Indigo also schon als DJ lieben gelernt hat, wird sie auch als Musikerin zu schätzen wissen.(mt)
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