Die SCHULE FÜR DICHTUNG veranstaltet unter dem Titel „Eine kleine Utopie, bitte: Sing mir das Lied von der Fürsorge” gerade eine Lyrics-Onlineklasse mit dem Autor und Musiker ANDREAS SPECHTL (JA, PANIK). Die Teilnahme ist kostenfrei, der Einstieg jederzeit möglich.
Mit Utopien kennt Andreas Spechtl sich aus – zumindest mit deren ewigen Neigung zum Scheitern. „Ich wünsch mich dahin zurück, wo’s nach vorne geht”, so beginnt das Stück „Libertatia” des gleichnamigen Albums von Spechtls Band Ja, Panik und mündet in die schon grotesk zweckoptimistische Zeile: „Wo wir sind ist immer Libertatia”. Ernüchterung hin oder her – Leidenschaften müssen lodern. es geht ums Ganze.
Gesucht werden:
- fürsorgliche Texte
- Texte über das, was lang vergangen ist und doch nie da war (show a past, decipher a future)
- Texte, die über Politik sprechen jenseits der erfundenen Gemeinschaften (Österreicherin, Mann, Frau, Künstler, Homosexuelle, Bürger, Feuerwehrmann, Moslem, Buddhistin, Arbeitslose…)
- Texte, die übers Geld sprechen (Klassenbewusstsein)
- Texte, die davon wissen, dass eine andere Welt eben nicht möglich ist
- Texte, die sich als übermütiges Geschenk verstehen. ein Schuldenberg, den wir alle bei jeder*m haben
- Texte, in denen sich der Nihilismus vollendet (Auflösung)
- Texte, die niemand anderen als die Autorin*den Autor befreien (ein analoger Gedanke dazu: Orte zu befreien, befreit uns tausendmal mehr als es irgendein freier Ort tun kann)
- etc …
Gewünscht werden ausdrücklich Songtexte. Soundverwandschaften. Gerne auch in Reimform. Texte, die erklingen wollen. Geschrien werden wollen. Gefleht werden wollen.
Tipps für die Vorbereitung, zur Einstimmung …:
María Puig De la Bellacasa – Matters of Care (Buch)
Anna Tsing u.a. – Arts of living on a damaged planet (Buch)
Anika – Change (Platte)
Ja, Panik – Libertatia & Apocalypse or Revolution (Songs)
I think we can, I think we can change
I think we can, I think we can change
I think we can, I think we can change
But I beg to differ, I think we have it inside
I think we can learn, I think we can change
I think we can change, I think we can change
I think we can change, I think we can change
Anika – „Change”
du sagst
no program that vanishes
before the system crashes
and you insist
das ist doch ein hirngespinst
naja
es braucht dich auch nicht
nur du
du kannst nicht ohne
apocalisse o rivoluzione
Ja, Panik – „Apocalypse or Revolution”
Andreas Spechtl (Berlin/Wien)
*1984 im Burgenland. Musiker und Autor. Er ist unter anderem Sänger, Gitarrist und Songwriter der gruppe Ja, Panik.
2016 erschien die im Kollektiv geschriebene Autobiografie der Gruppe Ja, Panik futur II (Verbrecher Verlag). Spechtl veröffentlichte bisher drei Soloplatten und ist auch als Produzent und Komponist am Theater tätig u. a. für Thomas Köck und Christiane Rösinger. im Jahr 2017 gründete er gemeinsam mit Thomas Köck das Performanceprojekt Ghostdance, das unter anderem beim Wiener impulstanz Festival, am Theater Basel oder beim Kunstfest Weimar gezeigt wurde.
2017 war Andreas Spechtl übrigens beim sfd-Festival Cross the order zu Gast.
http://andreasspechtl.com
„Eine kleine Utopie, bitte: Sing mir das Lied von der Fürsorge”
Offene Onlineklasse mit Musiker (Ja, Panik) und Autor Andreas Spechtl
6. bis 20. Oktober 2021
Die Teilnahme an dieser Klasse ist von 6. bis 20. Oktober 2021 möglich. Sollte noch kein sfd-Account vorhanden sein, einfach ab 6.10. >> hier registrieren und teilnehmen.Alle Textbeiträge, als auch die Reviews von Andreas Spechtl sind online für jede/n einsehbar.
Achtung: pro Teilnehmenden sind max. 7 Beiträge möglich.