Ein Abend abseits der musikalischen Konventionen / SHRACK!, MÖESTRÖEM, HER MIT DER FRUCHT

Ein Konzertabend ganz im Zeichen der musikalischen Grenzgänge steht am  26. November im Wiener Gürtellokal Rhiz auf dem Programm. Zu Gast sind mit SHRACK!, MÖESTRÖEM und HER MIT DER FRUCHT drei, sich aus MusikerInnen der Studioräumlichkeiten der Garnisongasse zusammensetzende Formationen , die, jeweils auf ihre ganz eigene spezifische Art, das weite Feld der experimentellen elektronischen Musik zu bearbeiten versuchen. Was alle drei Trios in ihrem Tun einzig eint, ist, dass sich ihr jeweiliger Stil einer jeden eindeutigen musikalischen Schubladisierung entzieht.

Ein Blick auf die Namen der an diesem Abend an der musikalischen Gestaltung Beteiligten verrät im Grunde genommen schon alles. Peter Kutin, David Schweighart und Stefan Fraunberger (SHRACK!), Susanna Gartmayer, Tamara Wilhelm und Elise Mori (MÖESTRÖEM), sowie Max Bogner alias Margaret Unknown, Katharina Ernst und Pi (HER MIT DER FRUCHT) zählen, blickt man auf ihre anderen Projekte, bekanntermaßen zu den eher eigenwilligeren Typen der heimischen Musikszene, die ihre künstlerische Freiheit, immer genau das zu tun, wo es sie eben gerade mal musikalisch hintreibt, in vollen Zügen auszukosten wissen.

Bei SHRACK! handelt es sich um die jüngste der drei Formationen, womit das Konzert auch dazu dient, sich erst einmal vorzustellen. Was die drei Herren Kutin, Schweighart und Fraunberger musikalisch aus dem Hut zaubern, ist ein Sound, der sich so wirklich gar nicht mit den üblichen Entwürfen aus der Elektronik vergleichen lässt, weil eben einfach auch dessen musikalischen Zutaten, die von einem rumänischen Shrackbrett erzeugten Sounds über erweiterte Gitarren-Elektronik und wirres Schlagzeugspiel, bis hin zu arabischen Sprachfetzen reichen, zu ungewöhnlich erscheinen.

Das Frauen-Trio MÖESTRÖEM, schon etwas länger zusammen, wendet sich in seinem Tun stark avantgardistisch angehauchten Kontexten zu. Stilistisch im Spannungsfeld zwischen Elektroakustik, Techno, Freejazz und Noise agierend, versuchen auch Susana Gartmayer, Tamara Wilhelm und Elise Mori musikalisch auf eigenwilligen Pfaden, die letztlich überall hin, nur nicht ins Gewöhnliche führen, zu schreiten.

Der Wille zum Bruch mit allen möglichen musikalischen Traditionen ist auch bei der dritten Formation des Abends, HER MIT DER FRUCHT, deutlich ausgeprägt. Max Bogner alias Margaret Unknown, der sowieso bekannt dafür ist, dass er es mit den stilistischen Grenzen nicht allzu eng sieht, wendet sich gemeinsam mit Katharina Ernst und Pi der Klangarbeit zwischen Elektronik, Noise und Computermusik zu. Mit unvorhersehbarem Ausgang versteht sich. (mt)

Foto MÖESTRÖEM @ David Murobi

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