Effi – Astronaut

Man muss schon sagen, als Musikschreiberling macht es im Moment richtig Spaß, sich durch die zahlreichen erstklassigen Indiepop-Neuerscheinungen aus Österreich durchzuhören. Ein weiteres Beispiel für diese höchst erfreuliche Entwicklung in der heimischen Poplandschaft ist das Debütalbum des Grazer Songwriters und Multiinstrumentalisten Thomas Petritsch alias „Effi“. „Astronaut“ nennt sich das gute Stück und bietet alles was anspruchsvolle Popmusikliebhaber zu schätzen wissen. Wunderbar arrangierte Indiepop-Songs mit Melodien, die sofort ins Ohr gehen.

Drei Jahre hat lang Thomas Petritsch an den insgesamt dreizehn Songs in Eigenregie herumgebastelt. Eine zeitliche Investition, die sich, hört man sich durch das Ergebnis durch, mehr als gelohnt hat. Das von Alexander Nefzger (Clara Luzia, Mika Vember, Kommando Elefant) co-produzierte „Astronaut“ ist so ein so richtiges optimistisches Wohlfühl-Album geworden. Die Musik erklingt mit so einer solch ungezwungenen Leichtigkeit, die einfach nur, wie drückt man es am besten aus, zum „Mitschweben“ einlädt. Bereits die drei bärenstarken Vorabsingles „Happy“, „Bye Baby“ und „Sinnerman“, die auf FM4 quasi in Dauerrotation liefen, deuteten die Richtung an. Dass der 23 jährige Grazer Singer/Songwriter, der abgesehen vom Schlagzeug und den Bläsern nahezu alle Instrumente selbst eingespielt hat, jedoch in der Lage ist, ein gesamtes Album auf diesem hohen Niveau abzuliefern, durfte man nicht erwarten. Glücklicherweise aber belehrt uns Effi eines Besseren.

Effi – Mars by mica

Besonders beeindruckend, mit welcher Leichtigkeit Thomas Petritsch den Spagat zwischen Anspruch auf der einen, und Radiotauglichkeit auf der anderen Seite meistert. Die unkonventionelle Weise, wie der Grazer in seinen Songs an die Sache herangeht, zeigt sich dadurch, dass er es versteht, weitschweifende Unterschiede einzelner Popgenres gekonnt miteinander in Verbindung zu setzen. Irgendwelche Genregrenzen sind ihm egal. So finden sich im vielschichtigen Gesamtsound genauso Elemente aus der Elektronik, wie auch aus der alternativen Gitarrenmusik und dem Singer/Songwriter-Pop. Dazu eine wunderbar variable Stimme, die einem jeden einzelnen Song zusätzlichen Charakter verleiht.

Effi ist es  auf seinem Erstlingswerk gelungen, seine ganz eigene Version von Popmusik zu konzipieren, welche sich durch eine enorm vielfältige und höchst eigenständige Klangsprache auszeichnet, die sich deutlich von herkömmlichen Popentwürfen abhebt und ungemein international klingt. Bleibt also nur noch zu hoffen, dass man von diesem jungen und talentierten Singer/Songwriter auch in Zukunft noch einiges zu hören bekommen wird. (mt)

Foto Effi © Johannes Würzler

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