EDI KÖHLDORFER TRIO – „Hover“

Das EDI KÖHLDORFER TRIO lädt auf seinem neuen Album “Hover” (ATS Records) zu einer musikalischen Abenteuerreise durch die weite Welt des Jazz und über die hinaus ein.

Man liegt vermutlich nicht so falsch, wenn man als eines der Markenzeichen des Gitarristen Edi Köhldorfer seine musikalische Vielfältigkeit benennt. Der aus der Steiermark stammende und in Wien lebende Musiker fand im Laufe seiner Karriere vermutlich schon in allen Genres irgendwelche Anknüpfungspunkte. Er spielte in großen klassischen Orchestern, in Rock- und Bluesbands, in Volks- und Weltmusikformationen und natürlich auch in Jazzcombos. Lauscht man seinen bisherigen Veröffentlichungen, gewinnt man auch schnell den Eindruck, dass er von jeder Station seiner Karriere auch etwas mitgenommen hat.

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Nicht anders verhält es sich auf seinem neuen Album „Hover“, mit dem Unterschied, dass Edi Köhldorfer dieses Mal all seinen musikalischen Prägungen Raum geboten hat. So offenbaren sich seine neuen Nummern – die er gemeinsam mit seinen beiden Bandkollegen Harald Tanschek (Schlagzeug), Martin Heinzle (Bass) und der Gastmusikerin Gina Schwarz (Bass) eingespielt hat – als eine aufregende Reise durch unterschiedlichste musikalische Landschaften und Regionen dieser Welt, die sich alle in ganz unterschiedlichen stilistischen Farben zeigen.

Das wirklich Schöne an Köhldorfers Stücken ist, dass sie sich in perfekter Balance befinden. Auf der einen Seite folgen sie den Regeln des Jazz: Die Stücke erzählen sich über anspruchsvolle rhythmische Patterns, ideenreiche Arrangements und unterschiedlichste Intensitäten. Sie sind getragen vom Geist des freien Spiels und gespickt mit zahlreichen mitreißenden Improvisationen, die allesamt von einem hohen instrumentalen Können zeugen. Andererseits vermitteln sie auch das Gefühl von Fluss, von einer gewissen Geradlinigkeit, die der Musik ihre Zugänglichkeit bewahrt, ihr die Stimmung verleiht und viel Dynamik in das Geschehen hineinbringt. Die Musik des Gitarristen erschließt sich eher über die Gefühlsebene als durch Kopfarbeit. Man kann sich richtig schön in sie fallen lassen und sich von ihr mittreiben lassen, was bei vielen Alben mit einem hohen Improvisationsanteil eher selten der Fall ist. Ein richtig schönes musikalisches Erlebnis.

Michael Ternai

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Links:
Edi Köhldorfer
ATS Records