e_may 09

In den letzten Jahren hat sich in Wien eine lebendige Szene musizierender Komponistinnen etabliert, die inzwischen auch im internationalen Rahmen ihre Beachtung findet. In gebündelter Form ist diese kreative Gruppe an Künstlerinnen am 14. und 15 Mai im Rahmen des e_may Festivals, das 2009 bereits seine dritte Auflage erlebt, im Wiener Konzerthaus zu sehen. Das Festival findet im Zuge der Reihe “Im Loth” statt.

 e_may wurde im Jahre 2007 von der Komponistin Pia Palme und der Performerin Gina Mattiello ins Leben gerufen, um die Kräfte der internationalen Komponistinnenszene zu bündeln und sichtbar zu machen. Das Festival soll den anwesenden Künstlerinnen eine geeignete, zeitgemäße Plattform und Bühne bieten, um vermeintliche musikalische Gesetzmäßigkeiten aufzustoßen. Festgeschriebene Konzepte oder stilistisch Grenzen werden bewusst ignoriert. Vielmehr stehen das Experiment und das Spiel mit dem Möglichen im Mittelpunkt des Geschehens. Die Ergebnisse dieses kreativen Prozesses finden dabei im weiten Feld der elektronischen Musik ihren Ausdruck.

Das Ziel ist die Erforschung neuer musikalischer und akustischer Ausdrucksmöglichkeiten. Bewusst wird die Veranstaltung nicht im Format eines traditionellen Konzertfestivals konzipiert. Vielmehr stellt e_may einen Ort der klanglichen Weiterentwicklung neuer und elektronischer Musik dar. Der große Erfolg des vergangenen Jahres zeigt, dass das Konzept auch vom Publikum angenommen wird. Um die Veranstaltung nun noch mehr in den öffentlichen Blickpunkt zu rücken, beschlossen die Organisatorinnen, das Festival in diesem Jahr erstmals im Wiener Konzerthaus über die Bühne gehen zu lassen.

 

Vielleicht um eine Spur vielfältiger als noch das letzte Mal zeigt sich das diesjährige Programm. Erstmals gibt es – in Kooperation mit IMA Institut für Medienarchäologie – einen inhaltlichen Schwerpunkt, der das Schaffen Eliane Radigues in den Blickpunkt rückt. Die Französin gilt heute als Pionierin der elektronischen Musik, die sich bereits seit den 60er Jahren mit dieser Musikform auseinandersetzt. Zusätzlich präsentiert e_may vier Ensembles mit vier Konzerten, davon drei Uraufführungen von Auftragswerken der österreichischen Komponistinnen Pia Palme, Elisabeth Schimana und Andrea Sodomka.

 

e_may findet in Kooperation mit dem Institut für Medienarchäologie (IMA), der Kulturabteilung der Stadt Wien (MA7), SKE, bmukk, mica-music austria, dVerein suono, NÖ Kultur und dem Max Brand Archiv Langenzersdorf statt.

 

Foto © David Palme