Musik, die ihre Einflüsse aus den unterschiedlichsten stilistischen Ecken bezieht und mit ungemein viel Spielwitz, einer ordentlichen Portion Humor und großer instrumentaler Virtuosität dargebracht wird, genau eine solche bringt das DUO VAKKORDEONIOLINE auf seinem letzten November erschienenen Album „Altre Storie“ (Alessa Records) zum Erklingen.
Eine kunstvoll und in richtig schön entfesselter Art dargebrachte Reise durch die verschiedensten musikalischen Stile – Paul Schuberth und Tomás Novák zeigen sich auf „Altre Storie“ als ein Zweiergespann, das mit dogmatischen Grenzziehungen zwischen den Spielformen so rein gar nicht anfangen kann beziehungsweise will und sich daher wirklich alle Freiheiten nimmt. Die musikalische Spielwiese, die sich das Duo Vakkordeonioline abgesteckt hat, offenbart sich als eine, die sich aus dem Unterschiedlichsten und Gegensätzlichen nährt: aus dem Traditionellen, dem Modernen, der Volkmusik, den vielen Folkloren dieser Welt, dem Jazz, der Musette, den Klangtraditionen des europäischen Ostens, der Klassik und der improvisierten Musik. Die Kunst, die der oberösterreichische Akkordeonist und der tschechischen Geiger – der sich da und dort auch als Sänger mimt – perfekt beherrschen, ist, aus diesem wirklich Viel an Einflüssen etwas eigenständig Ganzes zu formen, etwas, das so abwechslungsreich, mitreißend und manchmal auch erfrischend schräg daherkommt, das es eine wahre Freude ist.
Musik, die tanzen, träumen und weinen lässt
Die beiden Protagonisten vermitteln das Gefühl, als hätten sich einfach nur hingesetzt und begonnen, gemeinsam draufloszuspielen. Der von ihnen zum Erklingen gebrachte Sound hat etwas sehr Spontanes an sich, eine Art Unbekümmertheit, die ihren Ausdruck in einer immensen musikalischen Vielfalt findet. In den Nummern des Duos geht es genauso spritzig, schwungvoll und lebendig zu wie auch sanft, zurückhaltend und im Ton melancholisch. An anderer Stelle wiederum packen die beiden das große Pathos aus und steigern das Geschehen über weite lyrische Spannungsbögen auf dramatische Weise bis zu dessen absolutem Höhepunkt. Dann plötzlich lassen es Paul Schuberth und Tomás Novák experimenteller und etwas vertrackter angehen. Jedes Stück erzählt seine eigene Geschichte und lässt immer eine andere Stimmung entstehen.
„Altre Storie“ ist ein Album geworden, das wirklich alle Stückerl spielt. Die Musik des Duos Vakkordeonioline lässt elegant tanzen, gefühlvoll träumen und auch innig weinen, sie ist voller emotionaler Facetten, die auf betörende Weise wirken und einen vom ersten Moment an packen. Ein wirklich schönes Hörerlebnis. Sehr empfehlenswert.
Michael Ternai
Links:
Duo Vakkordeonioline (Facebook)
Paul Schuberth
Alessa Records