Die ersten Singles „a place to go“ und „Trouble“ haben es eigentlich schon erahnen lassen, mit DOPPELFINGER begibt sich ein Liedermacher an den Start, der musikalisch das gewisse Etwas mitbringt und eine Note anschlägt, die um einiges intensiver schwingt als so manch anderes aus derselben Ecke. Mit „By Design“ (Ink Music) erscheint nun das Debütalbum des jungen Liedermachers.
Musik bedeutet für doppelfinger aka Clemens Bäre etwas mehr als für andere, sie ist für ihn Therapie und die Möglichkeit, über seine Erfahrungen und sein Innerstes zu sprechen. Und das seit den Teenagertagen, in denen er tief in die musikalische Welt von Bob Dylan eingetaucht ist. Der schüchtern wirkende Liedermacher teilt sich, wie sein großes Vorbild, über seine Songs mit und zeichnet in diesen von sich ein sehr persönliches Bild, das geprägt ist von einer inneren Zerrissenheit, einer latenten Unsicherheit und dem Gefühl, den eigenen Platz noch nicht gefunden zu haben.
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Das Schöne an seinen Nummern ist, dass sie wirklich direkt und authentisch wirken und aus der Ruhe heraus eine wahnsinnig intensive Stimmung entwickeln. Hier klingt nichts aufgesetzt oder gekünstelt. Der melancholische Ton, den er anschlägt ist, ein ehrlicher und gerade deswegen auch ein so ergreifender. Der reduzierte und fragile Folksound, den doppelfinger mit seiner Stimme und Gitarre zum Erklingen bringt, ist von einem zeitlosen Charakter und entwickelt sich weit in die Tiefe. Der Liedermacher nimmt einen auf „By Design“ mit auf eine emotionale Reise, die einen durchgehend zu berühren weiß und auch nachhaltig beschäftigt.
doppelfinger offenbart auf seinem Erstlingswerk Qualitäten, die auf jeden Fall auch für die Zukunft hoffen lassen. Dieser Liedermacher ist noch lange nicht am Ende der musikalischen Fahnenstange angelangt. Wer so starke Songs zu schreiben in der Lage ist, der wird definitiv nicht ungehört bleiben.
Alexander Kochman
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