Von einem Geheimtipp kann man bei den Donauwellenreitern längst nicht mehr sprechen. Die neuerdings auf vier Köpfe angewachsene Combo hat mit zwei erstklassigen und allerorts hochgelobten Alben sowie zahlreichen Konzerten im In- und Ausland mehr als nur auf sich aufmerksam machen können und zählt daher mittlerweile zu den wohl wichtigsten Formationen der heimischen Weltmusikszene. Die Gelegenheit, die DONAUWELLENREITER erstmals in neuer Besetzung zu sehen, gibt es am 25. Dezember im Wiener Porgy & Bess.
Will man das musikalische Universum der Formation Donauwellenreiter kurz beschreiben, so hilft das Bild der Gemütlichkeit zwischen den Stühlen – den stilistischen wohlgemerkt. Maria Craffonara (Gesang, Violine), Thomas Castañeda (Piano), Jörg Mikula (Schlagzeug) und der neue Mann an Bord, Lukas Lauermann (Cello), scheren sich, wie man es auch auf dem Anfang 2014 erschienenen zweiten Album „Messëi“ sehr schön hören kann, recht wenig darum, bestimmten Kategorieerwartungen zu entsprechen. Vielmehr ist der Band ein Anliegen, sich musikalisch in uneingeschränkter Form ausdrücken zu können.
Musik, die keine Grenzen kennt
Die Donauwellenreiter, deren Konzertreisen sie bereits in die verschiedensten Länder geführt haben (Deutschland, Italien, Serbien, Portugal, Kanada), beziehen ihre Einflüsse aus den verschiedensten musikalischen Ecken und formen aus denen einzelnen Versatzstücken ihre eigene Klangsprache, die vor allem in einem großen Facettenreichtum sowie einer wunderbar lyrischen Note ihren Ausdruck finden. Mal lässt das experimentierfreudige Quartett es gediegen kammermusikalisch angehen, dann wiederum verbindet es Weltmusiken verschiedenster Regionen, von Latin bis Alpin, miteinander, um im nächsten Moment sogleich einen kurzen Abstecher in Richtung Pop oder Jazz vorzunehmen.
Beindruckend ist vor allem auch, mit welcher Ungezwungenheit und Eleganz sich die Donauwellenreiter sich durch ihre Nummern spielen. Das österreichisch-italienische Vierergespann versteht es, mit seinen Melodien Stimmung zu erzeugen und das Herz der HörerInnen mit ihrer spielerisch gefühlvollen Art zu erreichen. Besonders auf der Bühne vermag das Quartett seine Stärken voll auszuspielen. Daher sei jedem empfohlen, diese Combo auch einmal live zu erleben.
Michael Ternai