Dass sich die in Wien ansässige Formation DONAUWELLENREITER im eleganten und stileübergreifenden Klang mit Weltmusikeinschlag vortrefflich versteht, stellte sie schon mit den beiden vielgelobten Veröffentlichungen „Annäherung“ (2012) und „Messëi“ (2014) unter Beweis. Mit dem am 25. November erscheinenden neuen Album „Euphoria“ (Laloki Music Wien) will die Band nun zum nächsten großen Wurf ausholen. Und eine erste Hörprobe verrät, dass dieser auf eine wirklich beeindruckende Art gelungen ist.
Als wären die ersten beiden Alben quasi bereits die Vorboten für etwas wirklich Großes gewesen, setzen Donauwellenreiter, die sich mittlerweile über Österreich hinaus einen Namen machen konnten, mit ihrem dritten Album tatsächlich gänzlich neue musikalische Maßstäbe. Schon der herzzerreißend schöne und packende Opener „Zagabunga“ weiß mit seinem gediegenen und in wunderbare Melodien übersetzten Kammermusik-Jazz-Pop-Mix – ganz dem Titel des neuen Werks nach – in Euphorie zu versetzen.
Mit großen Gefühlen aufgeladenes Musikkino
Maria Craffonara (Gesang, Violine), Thomas Castañeda (Piano), Jörg Mikula (Schlagzeug) und Lukas Lauermann (Cello) zeigen, dass sie in den vergangenen Jahren einiges gelernt haben und wie sehr sie als Band gereift sind. Sie wissen, wie man Nummern mit Atmosphäre auflädt und sie in aufregenden und ungemein abwechslungsreichen Arrangements zum Ausdruck bringt, wie man aus diesen vielschichtige und fesselnde Geschichten werden lässt, die an einer Stelle mal energievoll mitreißen und dann wieder mit melancholischer Note eindringlich unter die Haut gehen.
Ein Track wie „Put your shadows together“ treibt einem mit seinem sanften und warmen Klang einfach nur die Tränen der Freude in die Augen. In „Ecstasy in Stubenberg“ dagegen regieren das mehr Dramatische und fast schon Rockige. Charmant leichtfüßig erklingt es dann in „De Sera“, verträumt, hoffnungsvoll und versöhnlich in „Coer Endesnue“, vielschichtig verspielt in „Rothko“ und, und, und. Es ist die musikalische Vielfalt, die hier den Ton angibt und dem Geschehen den eigenen Charakter verleiht. Man kann wirklich jede einzelne Nummer als echten Höhepunkt bezeichnen, eben weil eine jede auch etwas wirklich Besonderes erzählt, etwas, das einen zutiefst berührt und auch verführt.
Mit „Euphoria“ setzen Donauwellenreiter auf jeden Fall ein dickes Ausrufezeichen, eines, das definitiv nicht unbemerkt bleiben wird. Der edle und qualitätsvolle Klang, den Maria Craffonara und ihre Kollegen zu Gehör bringen, ist einer, in dem man sich einfach gerne verliert, den man immer und immer wieder neu entdecken will. Und genau das macht die ganze Sache auch zu so einer spannenden. Ein wirklich schönes Hörerlebnis.
Präsentieren werden Donauwellenreiter “Euphoria” am 12. Dezember im Wiener Radiokulturhaus.
Michael Ternai
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