Nach dem Erfolg des letztjährigen STONERHEAD mit Szenegrößen wie THE SWORD und KARMA TO BURN, aber auch Geheimtipps wie SUNNATA, THE LORANES und MANTAR geht es im ROCKHOUSE SALZBURG nun unter dem neuen Namen „DOME OF ROCK“ in die zweite Runde. Und da sich das Stoner-Genre (plus angrenzender Stile wie Drone oder Shoegaze) gerade in Salzburg und Umgebung, aber auch österreichweit größter Beliebtheit erfreut, ist es nur naheliegend, dass dieses Mal – vom 1. bis zum 3. Juli 2016 – knapp 50 Prozent der Acts aus heimischen Proberäumen kommen. Bespielt werden dabei wie auch schon im letzten Jahr sowohl der große Konzertsaal als auch die kleinere ROCKHOUSE-BAR und natürlich der gemütliche Biergarten. Zusätzlich gibt es DJ-Sets und Stände mit Merchandise-Artikeln und Kulinarik.
Los geht es am Freitag, dem 1. Juli, um 17:30 Uhr. Den Anfang machen dabei das vertrackte Instrumentaltrio Wulfmaster & The Dudes (Österreich, Salzburg), das auch mit verjazzten Strukturen zu punkten weiß. Ebenfalls rein instrumental präsentieren sich dann die Genregrenzgänger Inside The Sun (Österreich, Salzburg), gefolgt von den ebenfalls auf musikalische „Diversität und Vielschichtigkeit“ setzenden High Transition (Österreich, Salzburg). Als „dirty pole dancer stoner rock“ beschreibt hingegen das international angesagte Duo White Miles (Österreich, Tirol) seinen eigenwilligen Sound, der sich nicht minder kapriziös und extravagant gebärden kann.
Etwas unnachgiebiger in Sachen Härte folgen dann Earthship (Deutschland) mit wildem Stoner-Sound. Wohingegen das Stockholmer Blues-Kollektiv Siena Root (Schweden) das Motto „Vintage! Retro!“ ausgibt und mit klassischen Duellen zwischen Hammond-Orgel und Gitarre mehr als überzeugen kann. Fast im ähnlichen Fahrwasser auch Isaak (Italien), deren „gelungenes Potpourri aus Ingredienzien von Kyuss, Fu Manchu, Unida, Nebula, Orange Goblin und Monster Magnet“ die Fans in ein psychedelisches Stoner-Wunderland entführt. Mehr Dröhnen, Soundschleifen und Hypnose dann bei Ufomammut (Italien), deren Sound gelegentlich auch an eine „feiste Horrorshow“ erinnert, sich aber auf alle Fälle dröhnenden Drones verpflichtet fühlt. Zum Abschluss dann noch Doomina (Österreich, Kärnten), die ihre Sludge- und Stoner-Vergangenheit mit wunderschönen monolithischen Instrumentalkolossen hinter sich lassen und dabei auch gelegentlich mit Pianointermezzi und kristallinen Shoegaze-Passagen aufwarten können.
Den Samstag, den 2. Juni, eröffnen die Stoner-Rocker aus der Stahlstadt von Swanmay (Österreich, Linz), gefolgt vom Halleiner Quartett Grey Czar (Österreich, Salzburg), die gekonnt Black Sabbath mit Kyuss verflechten. Mehr Psychedelic dann bei den hypnotischen Sahara Surfers (Österreich, Tirol), wohingegen sich Mother’s Cake (Österreich, Tirol) gleich ganz wenig um Genregrenzen kümmern und locker The Mars Volta, Red Hot Chili Peppers und Porcupine Tree in ihren Stoner-Sound integrieren. Mit deutlich hervorgekehrtem Boogie-Touch kommen dann Hypnos (Schweden) auf die Bühne und reaktivieren mit ihrem Sound zwischen Deep Purple, Jethro Tull und Led Zeppelin kurzzeitig die wilden 70er.
Demgegenüber setzen The Shrine (Amerika) auf eine „schmale Gratwanderung zwischen unrhythmischem Gepolter und eingängigem Anarcho-Crossover“. Mit Les Lekin (Österreich, Salzburg) gibt es dann trippigen Stoner Rock, der sich angeblich am Kinderbuch „Florians wundersame Reise über die Tapete“ orientiert. My Sleeping Karma (Deutschland) beschreiben ihren wabernden und schmeichelnden Instrumentalsound dann gleich als „Workout gegen das Burn-out!“. Den Ausklang servieren dann Black Rainbows (Italien), die zweifelsohne zur Speerspitze der italienischen Heavy-Psych-Szene gehören.
Zum Abschluss am Sonntag, dem 3. Juli, gibt es dann in der Rockhouse-Bar ein kleines, aber umso feineres Line-up. Das Instrumentalkollektiv Hemelbestormer (Belgien) „erbaut in tadellos geschwungenen Spannungsbögen drückende Melodien, die im Kontrast zu mitreißenden Harmonien mit depressiver Schwere“ stehen und somit auch ideal auf den dritten und letzten Tag des Festivals einstimmen. Dazu passen Amer (Österreich, Wien) mit Post-Sludge gefolgt von Torn from Earth (Ungarn), deren monolithische Soundgewalten noch einmal Stoner Rock und Drones auf kongeniale Art und Weise zu verbinden wissen.
Didi Neidhart