MARTIN LÖCKER arbeitet beruflich als freier Tonmeister sowie Sounddesigner für unzählige Filmproduktionen und leitet seit 2018 den Fachbereich Audio im Studiengang „MultiMediaArt“ an der FH SALZBURG, an der er auch unterrichtet. Zusätzlich kuratiert er in der Salzburger GALERIE 5020 die Reihe „Performing Sound“ und versucht, als „Murmler“ die Bereiche Musik und Performance zu verbinden. MARTIN LÖCKER sprach mit Didi Neidhart über das Studium „MultiMediaArt“, über Digitalisierung und Salzburg an sich.
Sie sind seit letztem Jahr der neue Fachbereichsleiter Audio im Studiengang „MultiMediaArt“ an der FH Salzburg in Puch-Urstein. Was wird da eigentlich gelehrt?
Martin Löcker: Sowohl im Bachelor- als auch im Masterstudium gibt es ein sehr reichhaltiges und intensives Angebot. Anfangs belegt man Grundlagen in allen Fachbereichen: Mediendesign, Film, Audio und Computeranimation. Im zweiten Semester spezialisiert man sich auf zwei Fachbereiche und ab dem dritten Semester auf den Hauptfachbereich.
Dazu gibt es Wahlfächer, um auch über diese Basis hinaus schon Interessen zu fokussieren oder zu erweitern. Begleitet wird dies bis zum Abschluss von Kunst- und Medientheorie sowie Philosophie. Diese breite Ausrichtung ist nötig, um den Anspruch von „MultiMediaArt“ gerecht zu werden.
Geht es da bei Ihnen primär um Audio?
Martin Löcker: Klar lehren wir im Fachbereich Audio aktuelle Musikproduktion, Komposition, Soundsynthese, Sounddesign bzw. Filmton, Akustik und Studiotechnik. Zudem aber auch Fächer, die sich inhaltlich um Grenzgänge in der künstlerischen und theoretischen Auseinandersetzung mit Ton, Bild und Performance bemühen. Musik- und Kunstgeschichte, Popkultur, Soundästhetik, mediale Szenografie und Installation, Medientheorie und vieles mehr. Das ist einzigartig, und das sind alles auch Bereiche, die sich natürlich ergänzen. Daher habe ich auch Lehrende, die mehr als nur das fachspezifische Vokabular verstehen und mit mehr als den bekannten Ansätzen operieren können.
Ich bin glücklich, dass ich ein Team aufstellen kann, das in jedem Fach auch seit Jahren selbst erfolgreich tätig ist und viel eigene Erfahrung einbringt. Das gilt natürlich generell auch für die anderen Fachbereiche und ist das Besondere am Studium „MultiMediaArt“. Für weitere Informationen möchte ich auf den Link https://www.fh-salzburg.ac.at/disziplinen/medien-design-kunst/bachelor-multimediaart/beschreibung/beschreibung/ verweisen, in dem das Curriculum genau aufgelistet ist. Dort kann man sich auch online bewerben.
Darüber hinaus kann man sich im Masterstudium vertiefen. Man erhält die Möglichkeit, sich außerdem weitere eineinhalb Jahre intensiv mit einem größeren Projekt fachbereichsübergreifend zu befassen. Der Master in Audio wird von weiteren Vorlesungen, Übungen und Workshops in Bereichen wie Soundgestaltung, Musikproduktion, Komposition, Masterthesis-Seminaren, Coachings und vielem mehr begleitet. Über Gastvortragende kann ich zudem auf gruppenspezifische Interessen eingehen und diese fördern.
Wie wichtig ist dabei das Verhältnis zwischen Theorie und Praxis?
Martin Löcker: Das geht ineinander und ist äußerst befruchtend für das eigene Arbeiten. Es geht doch um die Fragestellungen: Was mache ich? Wo gibt es Bezugspunkte? Wo kann ich anschließen? Womit muss bzw. will ich brechen? Was passiert gerade gesellschaftlich und/oder politisch? Was in der Kunst und Pop „Culture“? Wo sind die Auswirkungen in der aktuellen Musik?
Dazu möglichst viel hören, sehen, Konzerte erleben, lesen, nachdenken und vor allem in andere Bereiche der Kunst bzw. der Kunstwissenschaft und deren Geschichte schauen und sich dadurch inspirieren lassen sowie darüber mit anderen sprechen und da dann auch Position zu beziehen. Das erwarte ich mir von den Studierenden.
Wenn es um gestalterische Aspekte geht, muss beispielsweise ich als Tongestalter für Film, der ich seit zwanzig Jahren bin, sowohl die Film- und Tontechnik und deren Hintergründe beherrschen als auch die Zusammenarbeit mit der Regie. Hier muss ich dramaturgisch bzw. konzeptuell arbeiten und auch dahingehend kommunizieren können. Gleichzeitig bin ich aber auch an wirtschaftliche Zusammenhänge gebunden und muss mich innerhalb von Zeit- und Budgetvorgaben bewegen können.
„Große Ziele, Träume und Visionen sind sehr wichtig und diese versuche ich auch zu unterstützen.“
Wenn wir mal von den Interessen der Studierenden ausgehen: Was wollen die eigentlich werden? Tontechnikerinnen und Tontechniker? Game-Audio-Profis? Popstars?
Martin Löcker: Das muss man differenzierter sehen. Es gibt diejenigen, die schon sehr genau wissen, wo sie hinwollen. Die arbeiten dann auch zielstrebig in diese Richtung. Diese wünschen sich vor allem eine inhaltliche Auseinandersetzung, wollen Feedback oder zu ganz speziellen Themen noch mehr erfahren. Dann gibt es diejenigen, die noch suchen, die sich noch nicht festgelegt haben und in viele Bereiche hineinschauen wollen, um sich dann bei einer Spezialisierung im Masterstudium einem größeren Projekt zu widmen. Beides ist möglich. Beides ist gut.
Wenn Sie mit dem Begriff „Popstar” gewisse „Träume“ ansprechen: Große Ziele, Träume und Visionen sind sehr wichtig und diese versuche ich auch zu unterstützen. Man sieht auch, dass heutzutage viel zusammenspielen muss und dass es mit Talent allein nicht mehr immer getan ist. Votes, Klicks, Likes und Follower sagen auch per se allein nichts über die künstlerische Qualität aus, auch wenn diese immer wieder als Messlatte herangezogen werden. Es ist wie überall viel eigene Arbeit und Engagement und Durchhaltevermögen nötig. Die Studierenden sind gut vorbereitet und viele können ihre Vision auch tatsächlich umsetzen.
Und welche Jobs sind es dann in Wirklichkeit?
Martin Löcker: Ich habe mit vielen meiner Studierenden auch außerhalb und nach der FH Kontakt und so kann ich sagen, dass Sound so viele Anknüpfungspunkte bietet, dass sich diese Breite auch in den Professionen widerspiegelt.
Da sind diejenigen, die als Musikerinnen und Musiker oder Sound-Künstlerinnen und -Künstler selbstständig arbeiten, ein Studio aufmachen oder sich ganz der Musikproduktion verschreiben. Dann gibt es diejenigen, die sich als Produzentinnen und Produzenten um andere Acts bemühen, aber natürlich auch Absolventinnen und Absolventen, die sich als Spezialistinnen und Spezialisten in einem ganz bestimmten Bereich des Tonschaffens von Filmmusik bis Sounddesign einen Namen machen und Firmen gründen. Und natürlich gibt es auch diejenigen, die nach dem Master, nach ein paar Jahren Arbeit und einem weiterführenden Studium eine wissenschaftliche Karriere anstreben.
„Handlungsbedarf hat in Wahrheit nicht immer direkt etwas mit finanzieller Förderung zu tun. Es geht auch um Diskurs und um gefühlte Wertschätzung […]“
Vor Jahren war „Irgendwas mit Medien“ ein Stehsatz, wenn es um die Berufswünsche von Jugendlichen gegangen ist. Jetzt gibt es aber bei jeder Messe, die auch nur irgendwas mit Multimedia zu tun hat, den großen Aufschrei, dass gerade der deutsche Sprachraum dabei einen enormen Rückstand hat. Sowohl gegenüber den USA, wo so etwas wie das Silikon Valley ja auch ein Effekt des „Moon Race“ der 1960er ist, wie auch bezogen auf staatliche Förderungen in diesem Bereich. Wo sehen Sie hier Handlungsbedarf?
Martin Löcker: In Bezug auf die Medienwirtschaft muss ich weit ausholen: „Irgendwas mit Medien“, ohne ein einigermaßen plausibles Bild im Kopf zu haben, was sie bzw. er sich darunter vorstellt, studiert heute kaum wer. Schon um das Jahr 2000 ist die Dotcom-Blase geplatzt. Damals hatte die Medienbranche weltweit einen Dämpfer erfahren. Das war aber auch heilsam, da man z. B. einsehen musste, dass Inhalte und Dienste sehr wohl auch konkret sein müssen und nicht nur in einer reinen Marketingfloskel unter „Content“ aufgehen dürfen. Handlungsbedarf hat in Wahrheit nicht immer direkt etwas mit finanzieller Förderung zu tun. Es geht auch um Diskurs und um gefühlte Wertschätzung, die ich mir in Österreich für den gesamten Medien- und Kunstsektor viel mehr wünschen würde. Individualität wird außerdem zwar wirtschaftlich als USP verstanden, aber genau in dieser Einzigartigkeit erfahren junge Menschen manchmal im Arbeitsleben alles andere als Unterstützung und Zuspruch und man zwingt sie wieder in vorgefertigte Konzepte. Auch dass generell wirtschaftliches Scheitern z. B. mit einem Start-up noch immer mit „Lebensversagen“ verbunden wird, sehe ich als Problem.
Natürlich gibt es einige Einzelinitiativen – wie auch zum Beispiel an der FH mit der Initiative „Startup Salzburg“ –, aber eine generelle Begleitung auf dem Weg in die Selbstständigkeit für die, die es wünschen, oder auch mehr Flexibilität seitens der Finanzierungsmöglichkeiten, die vor allem in den ersten Jahren, in denen man viel investieren muss, einen größeren Handlungsspielraum zulassen, wäre schon wichtig. Dabei ist es egal, ob man als Künstlerin bzw. Künstler oder Dienstleisterin bzw. Dienstleister tätig ist: Es geht bei all dem darum, Aufträge zu finden und zu halten, Buchhaltung, Steuer und Finanzen im Griff zu haben, sich um die teilweise sehr zeitintensiven Projekte zu kümmern, sich weiterzubilden und dabei auch noch versuchen, ein „gesundes” Sozialleben zu führen. Das ist eine bewegte Zeit, die ich selbst erlebt habe und immer noch erlebe.
Gerade der Audiobereich hat sich in den letzten Jahren enorm verändert – Stichwort Digitalisierung –, wozu ja auch veränderte Hör- und Nutzungsgewohnheiten, wie Streaming etc., aber auch immer einfacher zu bedienende Musik-Tools, etwa als Apps, gehören. Wie kann bei all dem fast täglich Neuem noch der Überblick behalten werden?
Martin Löcker: „Digitalisierung” als nicht näher definiertes Schlagwort kann ich nicht mehr hören. Dieser Begriff wurde schon bei meinem Studienstart 1996 verwendet, auch wenn er damals die gesellschaftliche Dimension noch nicht inkludierte, sondern rein technisch ausgelegt war. Heute ist er für mich politisch besetzt und wird verwendet, um den Menschen zu sagen, dass damit gewisse Veränderungen in Arbeitsstrukturen impliziert sind. Diese undifferenzierte Verwendung erzeugt Unsicherheit.
Ja, Systeme sind leistungsfähiger und in Relation dazu günstiger geworden. Die Entwicklerinnen und Entwickler haben sich Gedanken über die Zugänglichkeit gemacht. Die Ton- und vor allem die Musikbranche an sich war strukturell ein recht langsam fahrendes Schiff und durchzogen von einem seltsamen Traditionalismus mit immer wiederkehrenden Vintage- und Retro-Hypes.
Strukturell gesehen: Man hatte zum Beispiel in den 90ern mit MP3 nicht erkannt, dass sich online ein riesiger Markt auftut. Manche behaupteten sogar, dass sich das Internet nicht durchsetze, oder versuchten, den MP3-Austausch einfach zu verbieten. Dass das nicht funktioniert, war absehbar. Viele Medientreibende hätten so erkennen müssen, dass man über Verkäufe allein nicht mehr überleben kann.
Technisch gesehen: Natürlich gibt es noch immer das „Magische“ in alter Technik, die direkte Interaktion mit ihr. Anders kann man sich nicht erklären, warum heute wieder so viele analoge Klangerzeuger hergestellt und gekauft werden. Anders betrachtet arbeiten wir noch immer mit Midi aus den 80ern. Generell hat man sich viel lange viel zu wenig Gedanken über die Steuerung bzw. über freie Improvisations- und Interaktionsmöglichkeiten mit Software und digitalen Klangerzeugern gemacht.
Künstlerisch – um das nächste Schlagwort aufzugreifen –: Klar wird sich durch künstlicher Intelligenz und „Machine Learning“ in der Produktion etwas verändern. Ich finde jedoch technische Umsetzbarkeit, Parameter und Perfektion als alleinige Motivation für künstlerisches Schaffen recht unspannend. Es geht um viel größere Fragestellung und Brüche. Was passiert mit uns in der Rezeption? Welche künstlerischen Konzepte ergeben sich daraus? Entwickelt sich daraus etwas Eigenständiges? Was wollen wir in Zukunft damit machen?
Solche Fragestellungen werden von Künstlerinnen und Künstlern sowie Forschenden wie Holly Herndon und Empty Set in ihrer Musik und deren Umsetzung sehr wohl aufgegriffen, um nur zwei bekannte Beispiele in der Musik zu nennen. Aber ich bin mir auch sicher, dass man auch in dreißig Jahren noch gerne Filme im Kino sehen und auf Konzerte von Musikerinnen und Musikern gehen will.
Gibt es dabei mitunter auch schon gewisse Skills, bei denen die aktuelle Generation der Studierenden, die ja alle schon Digital Natives sind, besser als die Lehrenden ist?
Martin Löcker: Vor allem, was die Geschwindigkeit der Onlinekommunikation untereinander betrifft. Und wenn Studierende das Konzept einer Software verstanden haben, muss man die Handhabung damit oft nicht mehr erklären.
Mit Acts wie Dorian Concept, Ogris Debris und Neon Neet gibt es ja auch international bekannte Acts, die auf ein FH-Studium in Salzburg verweisen können. Würden Sie sagen, dass das eine Besonderheit dieser FH bzw. des Studiengangs „MultiMediaArt“ ist, oder ergibt sich so etwas einfach?
Martin Löcker: Ich will das nicht nur an den bekannten Musik-Acts festmachen. Es gibt so viele, die als Filmkomponistinnen und -komponisten, Sound-Künstlerinnen und -Künstler sowie Sound-Designerinnen und -Designer auch international äußerst erfolgreich tätig sind oder selbst sehr erfolgreiche Firmen in den Bereichen Filmpostproduktion, Musikproduktion, Werbung, Game-Sound usw. in ganz Österreich gegründet haben.
Das freut mich natürlich, weil es dafür spricht, dass die breite Ausbildung auch viele Möglichkeiten zulässt, eigene Ziele zu verfolgen, und Eigeninitiative und individuelle Interessen unterstützt. Das ist auch generell das Ziel des Studiengangs „MultiMediaArt“.
„Wir bemühen uns um die künstlerische Diversität, Sichtbarmachung und Belebung der experimentellen und/oder elektronischen Musikszene und Musikrezeption in Salzburg […]“
Mit „Performing Sound“ haben Sie 2015 zusammen mit der Galerie 5020 (https://5020.info/) eine Reihe für elektronische Musik ins Leben gerufen. In diesem Rahmen gab es dann auch 2017 ein mehrtägiges Symposium. Welche Synergien ergeben sich durch solche Veranstaltungen z. B. im Hinblick auf die FH Salzburg oder andere ähnlich gepolte Initiativen wie „Sweet Spot“ vom Mozarteum, wo es primär um Neue bzw. Computermusik geht?
Martin Löcker: „Performing Sound“ will Künstlerinnen und Künstler aus dem Bereichen Sound, Musik, Performance und „A/V Kunst“ präsentieren. In 25 Ausgaben und einem zweitägigen Festival – mit einem Symposium in der Galerie 5020 – durften wir bereits über siebzig internationale und nationale Künstlerinnen und Künstler begrüßen.
Wir erschließen unterschiedliche Publikumsschichten durch eine bewusste Programmierung und durch eine niedrige Einstiegsschwelle, was bedeutet, dass Vorwissen nicht zwingend erforderlich ist. Außerdem versuchen wir, den freien Eintritt beizubehalten. Das ist uns wichtig.
Mit jeweils ca. achtzig Besucherinnen und Besuchern pro Veranstaltung, was vor allem für Salzburg schon eine sehr beachtliche Anzahl ist, erreichen wir auch Publikumsschichten, die bisher kaum Zugang zu experimenteller und/oder elektronischer Musik und A/V-Performances fanden und die sich auch direkt mit den auftretenden Künstlerinnen und Künstlern austauschen können.
Wir bemühen uns um die künstlerische Diversität, Sichtbarmachung und Belebung der experimentellen und/oder elektronischen Musikszene und Musikrezeption in Salzburg sowie um die Vernetzung im In- und Ausland. Natürlich sind daher auch immer wieder Künstlerinnen und Künstler aus dem direkten oder weiteren Umfeld von Universitäten, z. B. der Akademie der Bildenden Künste München, der Universität für angewandte Kunst Wien, vom Studiengang „MultiMediaArt“ und von anderen FHs in Österreich dabei.
Mit „Sweet Spot“ haben wir ein freundschaftliches Verhältnis. Da wird sich auch gemeinsam etwas ergeben. Das aktive Kernteam von „Performing Sound“ besteht aus Leuten, die „MultiMediaArt“ studiert haben. Außerdem gibt es Kooperationen mit Initiativen und anderen Veranstalterinnen und Veranstaltern in Salzburg. Letztlich steht immer die künstlerische Qualität im Mittelpunkt.
Wie sehen Sie überhaupt die Situation in Salzburg? Mit SCIENCE MEETS FICTION und DIGITAL SPRING gibt es multimedial ausgerichtete Festivals – auch mit FH-Beteiligung –, die Salzburg weg von den Mozart- und Festspiel-Klischees bringen wollen. Gleichzeitig wird aber das Projekt eines „offenen Kreativzentrums“ mit Proberäumen, Werkstätten wie die „Rauchmühle“, wo es 2016/2017 ja auch als Zwischennutzung das FH-Master-Projekt „disposed“ gegeben hat, plötzlich aus Kostengründen gestoppt. Bewirkt so etwas nicht erst recht den für Salzburg so typischen „Brain Train“, also das Abwandern von im Kunstbereich Tätigen nach dem Studium?
Martin Löcker: Vorab: Ich will nicht das eine gegen das andere abwägen. Salzburg hat die Festspiele und diese sind für Salzburg wirtschaftlich wichtig, auch wenn sie ein anderes Publikum bedienen. Aber nebst den genannten Kulturinitiativen gibt es auch den Kulturentwicklungsplan, in dem Ziele und Bedingungen festgelegt wurden, und natürlich wünsche ich mir, dass die freie Szene in ihren Bedürfnissen genauso unterstützt wird, da es hier um Menschen geht, die in Salzburg leben und die in anderen Richtungen genauso zukunftsorientiert für Salzburg arbeiten. Denn die vielen kleinen Initiativen, die kontinuierlich arbeiten, und das meist in Eigenregie und auf Eigeninitiative, ermöglichen hier das tägliche kulturelle Leben. Und Menschen, die hier leben bzw. leben wollen, sind von diesen abhängig, um hier auch künstlerisch arbeiten zu können.
Herzlichen Dank für das Gespräch!
Didi Neidhart
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SWEET SPOT UNCERTAINTY
Martin Löcker (a.k.a Murmler)
„Murmeln“ is the beauty of uncertainty.
Die, 03.12. 2019 – 19:30
Galerie5020
Residenzplatz 10 / 2.OG
5020 Salzburg
https://5020.info/programm/sweet-spot-uncertainty-martin-locker-a-k-a-murmler
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Link:
Martin Löcker