Dieter Glawischnig & Hamburg Ensemble zu Gast im Porgy & Bess

Ein Musikerlebnis ganz in Zeichen einer der großen österreichischen Jazzpersönlichkeiten steht am 17. Jänner im Wiener Porgy & Bess auf dem Programm. Zu Gast ist mit Dieter Glawischnig ein echter Pionier und prägender Wegbereiter der heimischen wie auch europäischen Jazzszene. Gemeinsam mit einer Auswahl erlesener Hamburger Musiker macht sich der renommierte Grazer Pianist, Arrangeur, Komponist und Bandleader im Rahmen des Konzertabends einmal mehr daran, die Grenzen der improvisierten Musik auszuloten. Ein Muss für Liebhaber des freien Spiels. Eine Wiederholung des Konzerts gibt es am 20. Jänner im Grazer Stockwerk Jazz.

Man kann vermutlich nur von nur von wenigen MusikerInnen kann man wirklich behaupten, dass sie sich in hohem Maße in der österreichischen Jazzszene verdient gemacht haben. Zu dieser Gruppe von Persönlichkeiten zählt unbestritten auch Dieter Glawischnig. Der 1938 in Graz geborene Musiker begann nach seinem Studium an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz Anfang der 60er Jahre als Posaunist in der ORF-Big Band. Dannach folgten ein Engagement an der Grazer Oper sowie von 1968 bis 1975 die Leitung der Jazzabteilung der Musikhochschule Graz. Anschließend führte ihn sein Weg nach Hamburg, wo er die Leitung der NDR-Studioband übernahm. Diese entwickelte der Pianist, Komponist und Arrangeur im Laufe der Zeit zu einer Big Band weiter und stand dieser bis 2008 als Chefdirigent vor. Zudem war Glawischnig seit 1982 auch an der Hamburger Musikhochschule tätig, wo er nach Grazer Vorbild eine Jazzabteilung aufbaute. Ebenfalls nicht unerwähnt bleiben darf Dieter Glawischnigs legendäres Trio The Neighbours. Gemeinsam mit Ewald Oberleitner und John Preininger machte sich der Pianist Mitte der siebziger Jahre daran, die traditionellen Wege zu verlassen, um über die freie Improvisation eineneue zeitgenössische Klangsprache des Jazz zu entwickeln.

Und genau dieser Ansatz ist es auch, den der Grazer nun mit dem hochklassig besetzten Hamburg Ensemble weiterzutragen versucht. Dem Altmeister zur Seite stehen in diesem Projekt Stephan Meinberg (Trompete), Gabriel Coburger (Saxophon), Sven Kerschek (Bass) und Dirk Dhonau (Schlagzeug). Allesamt verstehen sie wie Glawischnig selbst den Jazz als eine riesige musikalische Spielwiese, auf der alles erlaubt ist. Dass sie die Beteiligten in irgendeiner Form Grenzen setzen werden ist mehr als unwahrscheinlich. Vielmehr wird die virtuose und vom Geiste der Spontaneität getragene Auseinandersetzung mit den verschiedenen künstlerischen Ausdrucksformen des Jazz im Mittelpunkt des Geschehens stehen.

Was erwartet werden darf ist eine musikalische Kettenreaktion, die, wenn sie einmal gestartet kaum mehr zu bändigen sein wird. (mt)