… zum Raum wird hier die Zeit und die Zeit wird hier zum Raum. Die Galerie Konzett lädt zur Welturaufführung supersymmetrischer Musik von Hofstetter Kurt und im Anschluss zur Präsentation des Gesamtkatalogs II der KonzettKonzeptKonzerte 4–10. am Donnerstag, 18. Oktober 2018 um 18 Uhr.
Im künstlerischen Experiment mit Parallelität und Kreislauf entdeckte Hofstetter Kurt 2007 die „Induktive Rotation“. Neue Universen der Kunst eröffneten sich. In einem davon wird Raum zur Zeit und Zeit zum Raum – es ist der Kosmos der Supersymmetrischen Musik.
Hofstetter Kurts „Induktive Rotation“ ist eine rekursive Methode zur Generierung von aperiodischen und asymmetrischen Mustern. Da sie Überlagerungen zulässt, entstehen stets gleichzeitig zwei übereinanderliegende, sich bedingende Musterebenen. Diese stehen in supersymmetrischer Beziehung zueinander. In den künstlerischen Umsetzungen entwickeln sich „irrationale“ Tafelbilder, Skulpturen, Fassadenstrukturen sowie – in Zusammenarbeit mit der Künstlerin Barbara Doser – experimentelle Videos bis hin zu textilen Geweben, die aufgrund der allgegenwärtigen Aperiodizität und Asymmetrie sowie gleichzeitigem Chaos und Ordnung zu neuen Sinneserfahrungen führen. Schlüsselwerke zur Induktiven Rotation werden in der Galerie Konzett ausgestellt.
Für Hofstetter Kurt bilden Kunst und Musik eine Einheit; daher hat er sein Prinzip der „Induktiven Rotation“ auch in die Musik übertragen. 2016 definierte er die Supersymmetrische Kompositionstechnik, mit der Kompositionen durch „Zeit-Raum-Kommutation“ entstehen. 2017 komponierte er im Auftrag der Stadt Wien die Suite_Irrational, eine supersymmetrische Komposition für zwei Klaviere in 5 Sätzen.
Die Noten werden in der supersymmetrischen Kompositionstechnik sukzessive um 90 Grad gedreht (Vertauschen von Raum- und Zeitachse), sodass beispielsweise aufeinanderfolgende Noten gleicher Tonhöhe zu Akkorden werden und umgekehrt. Dabei entstehen zwei Notenmusterebenen, die – jeweils einem Instrument zugeordnet – im Zusammenspiel ein supersymmetrisches Klangerlebnis bieten. Obgleich streng geometrischen Prinzipien folgend, entstehen mitreißende Musikstücke, höchst lebendig und mit ihrem ganz eigenen „Groove“ – eine faszinierende Weiterentwicklung der seriellen Kompositionsweise, die auch neue Formen von Tonalität eröffnet.
Am 18. Oktober 2018 kommt es in der Galerie Konzett zur Welturaufführung seines Stückes EINNIE, einer supersymmetrischen Komposition für 2 Gitarren. In Ergänzung dazu verdeutlicht der Komponist Michael Mautner in seiner supersymmetrischen Etüde RE/DO – ODER für Violoncello und Glasharmonika das Kompositionsprinzip.
Präsentation des Gesamtkatalogs II – eine Rückschau auf KKK 4–10
Seit 2013 vermittelten die KKK – KonzettKonzeptKonzerte sowohl Kunst durch Musik als auch Musik durch Kunst im inspirierenden Rahmen der Galerie Konzett. Namhafte Gastmusiker wie Sarah Maria Sun, Michaela Selinger, Franz Koglmann oder René Clemencic musizierten mit dem künstlerischen Leiter der KKK, Michael Mautner. Die aufgeführten Werke spannten einen musikhistorischen Bogen von der Renaissance bis in die Gegenwart, stets im Wechselspiel mit den in der Galerie ausgestellten Werken, kuratiert von Philipp Konzett.
Alle Projekte sind in Bild und Ton dokumentiert und in zwei Gesamtkatalogen veröffentlicht; der Gesamtkatalog I enthält die KKK 1 – 3, der nun am 18. Oktober 2018 präsentierte Gesamtkatalog II die KKK 4 – 10. Mit dem zehnten und letzten KKK unter dem programmatischen Titel SCHÖNHEIT ging diese Serie zu Ende und setzte, mit Kunstwerken von Hofstetter Kurt, gleichzeitig einen Beginn für etwas musikalisch wie künstlerisch vollkommen Neues.
Termin:
Welturaufführung der Supersymmetrischen Musik
Präsentation Gesamtkatalog II KKK 4–10
Donnerstag, 18. Oktober 2018, 18:00 Uhr
Galerie Konzett, Spiegelgasse 21, 1010 Wien
Link:
Galerie Konzett