Mit den Strottern und den Querschlägern gastieren am 23. Februar zwei Formationen im Wiener Porgy & Bess, die sich mit ihrer Musik auf unterschiedliche Art und Weise ganz den Klängen verschrieben haben. Während die Strottern ihre Einflüsse vorwiegend aus dem Genre des Wienerlieds beziehen, kombinieren die Querschläger die vermeintlich gegensätzlich wirkenden Stile Pop, Rock, Blues mit der Volksmusik.
Die Strottern sind Klemens Lendl (Gesang, Violine) und David Müller (Gesang, Gitarre). Die Gewinner des Österreichischen World Music Awards 2006 zählen zu den jungen Vertretern der Wienerliedszene, welcher sie sich mit Haut und Haaren verschrieben haben. Das Gesangs-Duo bezieht seine Haupt-Einflüsse aus dem breiten und reichhaltigen Fundus des Wiener Liedschatzes. Die beiden Musiker übertragen althergebrachte und teilweise verstaubte Lieder in die heutige Zeit und kleiden diese in ein vollkommen neues Gewand, ohne aber den Charme der Originale verloren gehen zu lassen. Dabei haben Klemens Lendl und David Müller ihre ganz eigene Herangehensweise gefunden, die sie zudem auch noch in ihren eigenen Kompositionen gekonnt umsetzen. Kaum einer anderen Formation gelingt es auf eine ähnlich spielerische Art und Weise, die traditionellen Werke auf ihre Essenz zu reduzieren, und sie damit von jeglichem vermeintlich anhaftenden Klischee und Kitsch zu befreien. Zwar spiegeln die Lieder nach wie vor den dem Genre typischen Charakter wider, dennoch klingt das Ergebnis unerhört modern. Wie es sich für das Wienerlied gehört, sind die Texte der Strottern durchwegs von hintergründigem und in die Tiefe gehenden Humor geprägt. So wird das alltägliche Leben mit all seinen Ereignissen mal wehmütig und nachdenklich, mal bösartig aufs Korn genommen. Kaum ein anderes Ensemble verkörpert die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft eines gesamten Genres so gekonnt, wie es die Strottern tun.
Ähnlich vielseitig agiert auch die Lungauer Kultband Die Querschläger, die inzwischen weit über ihre Heimat Salzburg hinaus zu einer gewissen Bekanntheit gelangt ist. Die Gruppe lässt sich nur schwer einer Stilrichtung der Musik zurechnen, da sie verschiedenste Stile wie Pop, Rock, Blues und Funk mit stark regional bezogener Volksmusik kombiniert. Die Kompositionen sind geprägt von zahlreichen überraschenden Wendungen, die das Spannungsmoment um ein Vielfaches erhöhen und dem/der HörerIn immer wieder neue Eindrücke offenbaren. Sich an ein festgeschriebenes Programm zu halten, ist nicht so wirklich die Sache der Querschläger. Genauso wichtig wie die Musik gestalten sich für die Musiker auch die Texte, in denen die Gruppe das Publikum in fast kabarettistischer Form mit den wirklich essenziellen Fragen des Lebens konfrontiert. Alles in allem kann das Publikum an diesem Konzertabend mit gediegener Unterhaltung rechnen, die neben allen musikalischen Höhepunkten, sicher auch zum Schmunzeln einlädt.
Michael Ternai
Foto Die Strottern: Peter Mayr
Foto Die Querschläger: Andreas Hauch