Die Strottern & Ensemble Mikado in der Sargfabrik

Zu einem ganz besonderen und höchst interessanten musikalischen Zusammentreffen kommt es am 19. Mai in der Wiener Sargfabrik. Das Neo-Wienerlied-Duo Die Strottern darf im Frühjahr unterschiedlichste Formationen zum gemeinsamen Musizieren einladen. Heuer kommt das preisgekrönte Ensemble Mikado rund um Ausnahmemusikerin Maja Osojnik zu Besuch. Crossover der allerfeinsten Art.

 Ergänzt wird das vierköpfige Ensemble Mikado von den drei FlötistInnen Thomas List, Katharina Lugmayr und Eva Reiter. Das aktuelle Album des Vierers mit dem Titel “The Dark Is My Delight” entführt die Hörerschaft in die musikalische Welt des ausgehenden Mittelalters und der Renaissance. Wer Maja Osojnik und ihre Kollegen kennt, der weiß, dass hier traditionelles Liedgut nicht einfach nachgespielt wird. Vielmehr unterzieht das Quartett die Musik dieser Zeit einer zeitgemäßen Interpretation. Diese Offenheit spiegelt sich auch in der Musik des Ensembles wider. Das vorrangige Ziel ist es, durch die Improvisation traditionell festgesetzte Genregrenzen zu durchbrechen und neue Möglichkeiten zur Erschaffung von Musik zu finden.

 

Auch die Strottern sind nicht unbedingt bekannt dafür, Althergebrachtes eins zu eins widerzugeben. Zwar beziehen die Gewinner des Österreichischen World Music Awards 2006 ihre Haupt-Einflüsse aus dem breiten und reichhaltigen Fundus des Wiener Liedschatzes, verarbeiten diesen aber komplett neu, ohne aber den Charme der Originale verloren gehen zu lassen. Dabei haben Klemens Lendl und David Müller ihre ganz eigene Herangehensweise gefunden, die sie zudem auch noch in ihren eigenen Kompositionen gekonnt umsetzen. Kaum einer anderen Formation gelingt es auf eine ähnlich spielerische Art und Weise, die traditionellen Werke auf ihre Essenz zu reduzieren und sie damit von jeglichem vermeintlich anhaftenden Klischee und Kitsch zu befreien. Die Strottern vereinen die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft eines gesamten Genres zu einem beeindruckenden Gesamtwerk.

 

Man darf durchaus gespannt sein, wie diese zwei in ihrem Stil doch recht unterschiedlichen Formationen musikalisch zueinander finden. Eines lässt sich mit Sicherheit vorhersagen, langweileilig wird es bestimmt nicht.(mt)

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